14. September, 2024

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Philadelphia Eagles: Umbau des Rosters und strategische Weichenstellungen

Philadelphia Eagles: Umbau des Rosters und strategische Weichenstellungen

Howie Roseman, der General Manager der Philadelphia Eagles, ist noch lange nicht am Ende seiner Arbeit angekommen. Das 53-Mann-Roster ist erst der Anfang einer Serie strategischer Anpassungen. Gemeinsam mit anderen NFL-Personalfachleuten musste Roseman am Dienstag das 91-Mann-Roster verkleinern, wobei er die Regeln geschickt ausnutzte. Spieler, die entlassen und nicht beansprucht werden, könnten letztlich in den 17-Mann-Trainingskader aufgenommen werden.

Roseman betont, dass das Team derzeit unvollständig sei. Obwohl das Roster auf 53 Spieler reduziert wurde, sieht man es als ein erweitertes 70-Mann-Roster. In den nächsten 24 Stunden müssen einige Spieler zurückgeholt werden, was bedeutet, dass die derzeitige Unvollständigkeit nur temporär ist.

Ein auffälliger Punkt ist die geringe Kader-Tiefe auf der Center-Position. Der überraschendste Schritt des Cutdown-Days war die Entlassung des Sechstrundenziehung Dylan McMahon. Als erster von den Eagles gedrafteter Spieler, der es nicht ins initiale 53-Mann-Roster geschafft hat seit Jacoby Stevens (2020), ist McMahon nun auf dem Waiver-Markt verfügbar. Eine mögliche Verpflichtung durch ein anderes Team könnte die Eagles daran hindern, ihn in den Trainingskader aufzunehmen.

Diese Entscheidung ist besonders relevant, da die Eagles große Veränderungen in ihrer O-Line durchmachen. Cam Jurgens soll Jason Kelce ersetzen, der mit 156 aufeinanderfolgenden Starts eine Franchise-Bestmarke setzte. Jurgens' Verletzungshistorie wirft jedoch Fragen auf. Das Team verfügt von den neun anfänglich aufgestellten O-Linern über fünf Tackles, darunter der ehemalige Erstrundenpick Mekhi Becton, der nun als Right Guard eingeplant ist. Weitere Neuzugänge sind Trevor Keegan, Matt Hennessy, Brett Toth, Max Scharping und Nick Gates. Unter diesen konnte sich nur Keegan einen Platz im Roster sichern.

Mit zwei Backup Offensive Tackles wie Darian Kinnard und Fred Johnson ist die Tiefe in der Interior Offensive Line ein potenzielles Schwachpunkt. Unter den verbleibenden Optionen ragt Landon Dickerson als bestmöglicher Ersatz auf der Center-Position heraus, obwohl er normalerweise als wertvoller Left Guard eingesetzt wird.

Auch auf der Safety-Position gibt es Engpässe. Sydney Brown erholt sich noch von einer ACL-Verletzung und Caden Sterns von einer Patella-Verletzung. Die Eagles versuchen daher Patrick Johnson, einen Defensive End, zu behalten und trimmen den Kader erneut, um Flexibilität zu schaffen.

Rookie Tyler Smith konnte sich knapp ins Roster retten, trotz einer Schienbeinfraktur und Beschwerden an Knöchel und Oberschenkel. Die neuen NFL-Regeln erlauben es Teams, bis zu zwei Spieler auf die Injured Reserve zu setzen, ohne diese für die gesamte Saison zu verlieren.

Roseman und Head Coach Nick Sirianni lobten insbesondere Thomas Booker, der im Offseason-Programm beeindruckte. Booker hat sich durch seine harte Arbeit und seinen Einsatz einen Platz im Roster verdient.

Unter den weiteren Entscheidungen am Dienstag fällt auf, dass Oren Burks wahrscheinlich auf die Practice Squad zurückkehren könnte. Patrick Johnson konnte ebenfalls überzeugen und Landon Dickerson bestätigt seine Vielseitigkeit und Unverzichtbarkeit im Team.

Rosemans strategische Überlegungen und die Adaptitäten des Rosters werden in den kommenden Tagen weiter beobachtet. Die Balance zwischen kurzfristigem Erfolg und langfristiger Teamstärkung ist dabei eine zentrale Herausforderung.