Der US-amerikanische Pharmamarkt sah sich am Dienstag mit einem signifikanten Kursrutsch konfrontiert, als Merck & Co seine Zukunftsprognosen veröffentlichte. Die Aktie des Unternehmens fiel auf den tiefsten Stand seit Oktober 2022 und beendete den Handelstag als Schlusslicht im Dow Jones Industrial mit einem Minus von 12,5 Prozent. Auch die Werte von Pfizer konnten sich diesem Abwärtstrend nicht entziehen und rutschten trotz eines positiven Handelsstarts um 1,5 Prozent ins Minus.
Merck & Co konnte das Jahr 2024 mit einem unerwartet starken vierten Quartal abschließen, wurde aber für seine eher zurückhaltenden Aussichten abgestraft. Während die Erlöse im vergangenen Jahr bei 64,2 Milliarden US-Dollar lagen, erwartet das Unternehmen für 2025 lediglich einen Umsatz von 64,1 bis 65,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten hier mit deutlich höheren Zahlen gerechnet, was zu einer Enttäuschung bei den Anlegern führte.
Umer Raffat von Evercore ISI führte diese Diskrepanz hauptsächlich auf schleppende Verkaufszahlen des Impfstoffs Gardasil in China zurück. Aufgrund langsamer Verkäufe hat Merck beschlossen, die Lieferung vorläufig einzustellen, um den lokalen Partnern Zeit zu geben, ihre Lagerbestände abzubauen. Überraschend kam diese Maßnahme dennoch, da es zuvor lediglich Andeutungen, aber keine konkreten Ankündigungen gegeben hatte.
Pfizer hingegen übertraf mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen, nicht zuletzt dank des anhaltenden Erfolgs seines Corona-Impfstoffs Comirnaty. Diese Performance konnte Schwächen in anderen Bereichen, wie einem vielversprechenden RSV-Impfstoff, überdecken. Trotzdem bleibt Comirnaty, obwohl während der Pandemie ein Superstar, bei den Anlegern mittlerweile weniger im Fokus.