Der Pharmakonzern Eli Lilly hat sich als zweiter großer Arzneimittelhersteller den rechtlichen Auseinandersetzungen mit der US-Regierung angeschlossen. Der Streitpunkt liegt in den kürzlich abgelehnten Vorschlägen zur Anpassung des sogenannten 340B-Programms, das Arzneimittel zu ermäßigten Preisen an bestimmte medizinische Einrichtungen verkaufen soll. Zuvor hatte bereits Johnson & Johnson rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums und der Behörde für Gesundheitsressourcen und -dienste eingeleitet. Diese überwacht das 340B-Programm, das seit 1992 sicherstellen soll, dass Medikamente auch für einkommensschwache und nicht versicherte Patienten zugänglich bleiben. Pharmakonzerne wie Eli Lilly und Johnson & Johnson kritisieren, dass das 340B-Programm inzwischen so umfangreich geworden sei, dass Krankenhäuser unbemerkt die Regeln umgehen könnten, um finanzielle Vorteile zu erzielen. Die Medikamentenhersteller hatten vorgeschlagen, die Medikamente zu regulären Preisen zu verkaufen, um dann später Rabatte zu gewähren. Diese Änderung wurde von der zuständigen Behörde jedoch abgelehnt. Während Johnson & Johnson angibt, mit den Behörden im Dialog zu stehen, um etwaige Probleme zu lösen, hebt Eli Lilly hervor, dass die Behörde nicht befugt sei, den vorgeschlagenen Änderungen grundlos eine Absage zu erteilen. Beide Unternehmen betonen, dass ihre Vorschläge dem ursprünglichen Zweck des Programms entsprechen, nämlich den Zugang zu Medikamenten für gefährdete Patienten sicherzustellen.