Die weltweiten Aktienmärkte erleben derzeit eine volatile Phase, während der jüngste Nominierungsvorschlag von Robert F. Kennedy Jr. für Aufsehen sorgt. Der Politiker, der durch seine umstrittenen Aussagen zur Sicherheit von Impfstoffen in die Kritik geraten ist, plant weitreichende Veränderungen bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA. Zudem kritisiert er die Verwendung von Fluorid im Trinkwasser und den Konsum stark verarbeiteter Lebensmittel.
Diese Ankündigungen haben an den Börsen erhebliche Auswirkungen hervorgerufen, insbesondere bei Aktien von Pharma- und Biotechunternehmen. Der SPDR S&P Biotech ETF verzeichnete laut Reuters einen morgendlichen Rückgang von über vier Prozent. Auch große Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie wie Pepsi und Coca-Cola spüren den Negativtrend in ihren Kursen.
Besonders stark betroffen sind jedoch Impfstoffhersteller. Die Aktien von Moderna fielen um sieben Prozent, nachdem diese zuvor ohnehin einen Tiefstand seit April 2020 erreicht hatten. Pfizer büßte fast vier Prozent ein und Novavax sank um zwei Prozent. In Deutschland litt BioNtech, der Covid-19-Impfstoffpartner von Pfizer, mit einem Rückgang von über zehn Prozent am stärksten. Auch GSK und Sanofi mussten Verluste hinnehmen.
Europäische Pharmagiganten blieben von der Unsicherheit ebenfalls nicht verschont. Das deutsche Unternehmen Sartorius, ein bedeutender Lieferant von biotechnologischen Laborausrüstungen, verzeichnete einen Kursverlust von 3,8 Prozent. Der dänische Mpox-Impfstoffhersteller Bavarian Nordic erlitt einen dramatischen Rückgang von 16 Prozent, verstärkt durch schwache Drittquartalsergebnisse.
Trotz ihrer Besorgnis äußerten sich Branchenanalysten wie die von JP Morgan Chase wenig überrascht über die Entwicklungen. Sie heben hervor, dass die Unsicherheiten rund um Kennedys Nominierung und seine potenziellen Regulierungsansätze die gesamte Biotechbranche in Frage stellen könnten.