Die Aktien von Pharmaunternehmen erlebten einen deutlichen Rückgang, nachdem Donald Trump den Impfstoff-Skeptiker Robert F. Kennedy Jr. als seinen Gesundheitsminister benannte. Diese Entscheidung führte zu erheblichen Kursverlusten, insbesondere bei Unternehmen, die Impfstoffe herstellen.
Die in London notierte Pharma-Riese GSK, bekannt für seine Impfstoffe gegen Masern und Mumps, verzeichnete einen Kursrückgang von bis zu vier Prozent am Freitagmorgen. Dies markierte den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Auch der Aktienkurs von AstraZeneca, Entwickler eines Covid-19-Impfstoffs, fiel um drei Prozent.
In Paris erlebte Sanofi, ein Hersteller von Grippeimpfstoffen, einen Rückgang von 4,4 Prozent und erreichte damit ein Viermonatstief. Auch in den USA zeigten sich die Auswirkungen: Moderna, bekannt für seinen Covid-19-Impfstoff, fiel im vorbörslichen Handel um mehr als zwei Prozent und BioNTech um zwei Prozent.
Die Rückgänge folgten auf Trumps Ankündigung, Kennedy Jr., Neffe von John F. Kennedy, als Gesundheitsminister zu ernennen. Kennedy Jr., bekannt für seine kontroversen Ansichten gegen Impfungen, führte bisher vehement Kampagnen gegen verschiedene Impfstoffe und deren Sicherheit. Analysten von JP Morgan äußerten die Sorge, dass Kennedys potenzieller Einfluss auf wichtige Gesundheitsbehörden die Branche unter Druck setzt.
Besonders besorgniserregend sind Kennedys Ansichten zur Impfung, die auf widerlegten Theorien wie einem vermeintlichen Zusammenhang zwischen MMR-Impfstoffen und Autismus basieren. Gesundheitsexperten warnten vor den negativen Folgen auf weltweite Impfprogramme, sollte Kennedy Jr. seine Position einnehmen und solche Ansichten politisch umsetzen.
Trotz seiner Skepsis gegenüber Impfstoffen betonte Kennedy Jr., dass niemandem der Zugang zu Impfungen verwehrt werden soll. Dennoch riefen Gesundheitsexperten zur Wachsamkeit auf. Die Organisation Public Citizen bezeichnete Kennedy Jr. als 'akute Gefahr für die Gesundheit der Nation' und befürchtet schwerwiegende gesundheitspolitische Folgen.