In den dynamischen Welten der Börse und der Gesundheitspolitik sorgte die jüngste Ankündigung des designierten US-Präsidenten Donald Trump für eine wahrnehmbare Unruhe. Sein Plan, Robert F. Kennedy Jr. zum Leiter des US-amerikanischen Gesundheits- und Sozialdienstes zu ernennen, ließ die Aktien mehrerer pharmazeutischer Unternehmen auf Talfahrt gehen. Besonders betroffen waren Hersteller von Impfstoffen, die aufgrund von Kennedys bekannt impfkritischer Haltung unter Druck gerieten. Die Aktien von Sanofi und GSK – prominente Größen in der Impfstoffproduktion – verzeichneten in den frühen europäischen Handelsstunden einen deutlichen Rückgang von über vier Prozent. Emmanuel Papadakis, Analyst bei der Deutschen Bank, senkte seine Einschätzung für GSK von 'Kaufen' auf 'Halten', mit dem Hinweis, dass die wissenschaftlichen Verdienste von Impfstoffen durch den designierten Gesundheitsminister anscheinend nicht geteilt werden. Auch US-amerikanische Impfstoffgiganten wie Moderna, Pfizer und Novavax verzeichneten einen weiteren Rückgang im vorbörslichen Handel, nachdem sie bereits am Donnerstag Verluste hinnehmen mussten. Doch die Auswirkungen beschränkten sich nicht nur auf den Impfsektor. Auch US-abhängige europäische Gesundheitswerte wie Novo Nordisk und Roche verzeichneten deutliche Kursrückgänge. Hierbei spielt nicht zuletzt eine Rolle, dass Trump auf der Plattform X eine harsche Kritik an der gesamten Branche übte und von 'Täuschung, Falschinformation und Desinformation' sprach. Brian Abrahams von RBC Capital Markets mahnt, dass die Berufung Kennedys weitreichende und schwer abschätzbare Folgen für den Biotechnologiesektor mit sich bringen könnte. Der 70-jährige Kennedy, ein prominentes Mitglied der Kennedy-Familie, schlug in der Covid-19 Pandemie hohe Wellen mit kontroversen Äußerungen, die selbst innerhalb der Familie auf Ablehnung stießen. Sollte er die umfangreiche Behörde übernehmen, stünde Kennedy an der Spitze von über 100 Programmen, die maßgeblich zur medizinischen Versorgung und öffentlichen Gesundheit beitragen – ein Amt, das von seiner Besetzung signifikant beeinflusst werden könnte.