21. April, 2025

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Pflanzliche Kost auf dem Vormarsch: Fleischersatzprodukte legen in Produktion und Beliebtheit zu

Pflanzliche Kost auf dem Vormarsch: Fleischersatzprodukte legen in Produktion und Beliebtheit zu

Die kulinarische Neugierde deutscher Verbraucher erweitert ihre Geschmackshorizonte: Tofuwurst und Veggieburger erobern mehr Platz auf den Tellern und in den Herzen der Konsumentinnen und Konsumenten - trotz höherer Preispunkte im Vergleich zu traditionellem Fleisch. Angetrieben von einer gestiegenen Nachfrage, hat die Produktion vegetarischer und veganer Fleischalternativen im Land deutlich zugenommen und den Fleischverzehr auf einen historischen Niedrigstand sinken lassen.

Nach aktuellen Statistiken des Statistischen Bundesamtes hat sich die Herstellung von Fleischersatz im vergangenen Jahr um beeindruckende 16,6 Prozent erhöht - gegenüber dem Jahr 2019 sogar mehr als verdoppelt. Mit einem Anstieg auf 67 Produzenten im Jahr 2023 reflektiert sich in diesen Zahlen auch eine wachsende Industrie, die sich dem Trend zu Alternativprodukten verschrieben hat.

In inverser Korrelation steht der sinkende Fleischkonsum: Pro Kopf verzehrten die Deutschen im Jahr 2023 nur noch 51,6 Kilogramm Fleisch, im Vorjahr waren es 52 Kilogramm, 2018 sogar noch 60,9 Kilogramm. Eine Studie der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sieht in diesem Rückgang einen Hinweis auf ein steigendes Klimabewusstsein der Bevölkerung.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC unterstützt diese Einschätzung mit Daten aus eigenen Konsumentenumfragen. Hiernach reduzierten 35 Prozent der Befragten ihren Konsum an rotem Fleisch, während 22 Prozent weniger Milchprodukte zu sich nahmen. Der Zuwachs an pflanzlicher Nahrung wird evident, da vermehrt Obst, Gemüse sowie Bohnen und Hülsenfrüchte, wegen ihrer klimafreundlichen Aspekte, den Weg auf den heimischen Esstisch finden.

Der WWF begrüßt diesen Trend, fordert jedoch ein Augenmerk auf die Inhaltsstoffe und Verarbeitung der Fleischalternativen, die oft hoch verarbeitet sind und plädiert für den Konsum von möglichst unverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln.

Obwohl die Fleischersatzbranche florierend ist, bleibt sie im Vergleich zur Fleischproduktion mit einem Warenwert von 44,8 Milliarden Euro im Jahr 2023 monetär eine Nische - der Fleischersatzmarkt bringt es lediglich auf 583,2 Millionen Euro.