Die medizinische Gemeinschaft der Sichelzellkrankheit-Spezialisten erlebte eine unerwartete Erschütterung: Pfizer kündigte an, das Medikament Oxbryta aus dem Markt zu nehmen. Hintergrund dieser drastischen Entscheidung ist die Erkenntnis, dass die Vorteile des Medikaments die Risiken nicht mehr überwiegen.
Die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Medikaments waren nicht neu. Bereits im Juli hatten europäische Regulierungsbehörden auf eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Todesfällen und Schmerzkrisen in klinischen Studien hingewiesen. Diese Woche sollten die Daten erneut überprüft werden. Was die Ärzteschaft jedoch überraschte, war die Geschwindigkeit und der abrupte Ablauf der Marktrücknahme. Normalerweise ist das Entfernen eines Medikaments ein langwieriger und präzise geplanter Prozess.
Pfizers Entscheidung kam fast fünf Jahre nach der Zulassung von Oxbryta und hinterließ staunende Gesichter in der Fachwelt. Das rasche Einziehen des Medikaments aus den Apothekenregalen wird noch für Gesprächsstoff sorgen – und möglicherweise auch für eine Neubewertung der Sicherheitsstandards in der Arzneimittelbranche.