Pfizer steht vor einem Treffen auf höchster Ebene: Albert Bourla, der Vorstandsvorsitzende des Pharmariesen, wird Gespräche mit Starboard Value führen. Hintergrund ist der kürzlich erfolgte Einstieg des aktivistischen Investors mit einem Anteil von einer Milliarde US-Dollar, was etwa 0,6 Prozent des Unternehmenswertes entspricht. Der Druck auf den Konzern steigt, nachdem die Financial Times berichtete, dass Starboard einen Strategiewechsel fordert, um den Aktienkurs zu beleben.
Solche Treffen zwischen Firmen und Investoren sind nicht ungewöhnlich, doch der Zeitpunkt ist bemerkenswert, da Starboard offenbar eine detaillierte Strategie verfolgt, die das Unternehmen nun auf den Tisch legen möchte. Die genauen Empfehlungen von Starboard sind zwar nicht bekannt, jedoch machen die schwächelnden Aktien, welche unter das Vor-Pandemie-Niveau gefallen sind, ihre Dringlichkeit deutlich.
Interessanterweise arbeiten zwei ehemalige Spitzenkräfte von Pfizer, Ian Read und Frank D'Amelio, mit Starboard zusammen, um Unterstützung bei Pfizers Direktoren zu gewinnen. Dieses Engagement ehemaliger Führungskräfte zugunsten eines aktivistischen Investors ist eine seltene Konstellation.
Starboard, das im Gesundheitssektor bereits Erfahrungen gesammelt hat, zielt auf Veränderungen. Analysten bezweifeln jedoch, dass Starboard den Unternehmenswert signifikant steigern kann, obwohl Pfizer selbst bis 2027 Kostensenkungen in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar angekündigt hat. Analyst Vamil Divan von Guggenheim Securities meint, dass Spekulationen über mögliche Managementwechsel durchaus im Raum stehen, wobei die Auswirkungen auf die Dividende unklar bleiben.
Bourla und der leitende unabhängige Direktor Shantanu Narayen stehen für die Gespräche zur Verfügung, während Starboard von Jeff Smith und Patrick Sullivan vertreten wird. Während in Irland lokale Herstellungseinrichtungen im Fokus stehen, wird das Treffen Pfizer sicherlich auf eine neue strategische Spur führen.