22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Pfizer unter Druck: Starboard Value fordert Kurswechsel

Pfizer unter Druck: Starboard Value fordert Kurswechsel

Jeffrey Smith, Chef-Investmentstratege des aktivistischen Hedgefonds Starboard Value, hat die Geschäftsführung von Pfizer ins Visier genommen. Auf dem 13D Monitor Active-Passive Investor Summit in New York betonte Smith, dass das Unternehmen die Verantwortung für seine jüngsten Leistungseinbußen tragen müsse. Er kritisierte, dass Pfizers Erfolgsbilanz bei der Entwicklung von Blockbuster-Medikamenten zu wünschen übrig lasse.

Starboard, das mittlerweile eine Milliarde Dollar in Pfizer investiert hat, äußerte sich bislang nicht detailliert zu seinen Sorgen. Vergangene Woche traf sich Smith mit Albert Bourla, dem CEO von Pfizer, kurz nachdem die Kampagne des Hedgefonds für Aufsehen gesorgt hatte.

Der Rückgang der Pandemie-Sorgen und der Verlust von Milliardeneinnahmen aus COVID-19-Impfstoffen und -Behandlungen haben Investoren verschreckt. Der Aktienkurs von Pfizer liegt derzeit bei etwa 30 Dollar und damit bei der Hälfte seines Höchststands während der Pandemie. Smith sieht die Ursachen der Wertminderung in einer missglückten Kapitalallokation, Versäumnissen in der Forschung und Entwicklung sowie in Problemen bei Prognosen und Budgetierungen.

Abseits der gesunkenen COVID-Einnahmen kämpfte Pfizer in den letzten Quartalen mit enttäuschenden Daten zu einem Experimentalmittel gegen Adipositas, einem schwachen Markteintritt seines RSV-Impfstoffs und der Rücknahme seiner Sichelzellenerkrankungstherapie Oxbryta aufgrund von Todesfällen in klinischen Studien.

Smith verzichtete darauf, konkrete Maßnahmen für Pfizer oder dessen Führung vorzuschlagen, betonte jedoch, dass das Unternehmen dringend etwas ändern müsse. Starboards Kampagne begann ungewöhnlich: Zwei ehemalige Pfizer-Manager, die zunächst Änderungen bei Pfizer forderten, stellten sich schließlich hinter den aktuellen CEO Albert Bourla.