16. September, 2024

Pharma

Pfizer stärkt seine Position im Onkologiemarkt durch Seagen-Akquisition

Pfizer stärkt seine Position im Onkologiemarkt durch Seagen-Akquisition

Der globale Onkologiemarkt erlebt eine beeindruckende Wachstumsphase. Im Jahr 2022 wurde der Markt auf rund 203,42 Milliarden Dollar geschätzt, mit Prognosen, dass dieser Wert bis 2032 auf über 470,61 Milliarden Dollar ansteigen wird. Diese Entwicklung wird von einem jährlichen Wachstum von 8,8 Prozent angetrieben. Der Onkologiemarkt in den USA bildet dabei einen wesentlichen Bestandteil des globalen Marktes, wobei 2023 weltweit 223 Milliarden Dollar für Krebsmedikamente ausgegeben wurden.

Pfizer hat sich mit seinen innovativen Ansätzen und strategischen Übernahmen als führend im Bereich der Krebstherapie etabliert. Vor Kurzem erwarb Pfizer das Biotechnologieunternehmen Seagen für 43 Milliarden Dollar, um sein Portfolio in der Krebsbehandlung zu erweitern. Seagen ist bekannt für seine innovativen Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), eine Technologie, die Chemotherapie gezielt auf Tumore konzentriert und so Schäden an umliegendem Gewebe minimiert.

Die Übernahme von Seagen wird voraussichtlich mehr als 10 Milliarden Dollar an risikobereinigten Einnahmen bis 2030 generieren und stärkt Pfizers Position im Wettbewerb. Das Unternehmen vertreibt bereits führende Onkologie-Therapien wie Ibrance, Xtandi und Inlyta, die erheblich zu den jährlichen Umsätzen beitragen.

Bemerkenswert ist auch die Aktivität im Bereich klinischer Studien. Laut IQVIA stieg die Anzahl der klinischen Studien im Jahr 2022 um 22 Prozent im Vergleich zu 2018, was die kontinuierliche Suche nach neuen Behandlungsansätzen unterstreicht. Die steigende Patientenanzahl und die damit verbundenen Behandlungskosten, die bis 2027 auf 375 Milliarden Dollar geschätzt werden, verdeutlichen den steigenden Bedarf an effektiven Krebsmedikamenten.

Zusätzliche Herausforderungen entstehen durch Engpässe bei der Versorgung mit wichtigen Chemotherapeutika wie Cisplatin und Carboplatin, zumal eine Produktionsunterbrechung bei Intas Pharmaceuticals in Indien die Situation weiter verschärft. Die US-amerikanische FDA erwägt daher, die temporäre Einfuhr von Chemotherapeutika zu erlauben, um die Versorgung sicherzustellen.

Dr. Karen Knudsen, CEO der American Cancer Society, betonte, dass diese Engpässe auf wirtschaftliche Probleme im Generika-Markt zurückzuführen sind und dass die alternde Bevölkerung zu einem Anstieg der Nachfrage nach diesen Medikamenten führen wird.

Aktuell konzentrieren sich viele mittelgroße Biopharmazeutika-Unternehmen auf die Entwicklung neuer Krebsbehandlungen. Diese Unternehmen haben ihre Investitionen in die Forschung und Entwicklung signifikanter neuer Wirkstoffe deutlich erhöht. Globale Innovationskraft zeigt sich darin, dass in den letzten 20 Jahren 237 neue aktive Substanzen auf den Markt gebracht wurden.

Die Übernahme von Seagen und der anhaltende Fokus auf innovative Technologie könnten das Wachstum von Pfizer weiterhin beflügeln. Analysten von BMO Capital Markets bestätigten ihre Empfehlung für Pfizer-Aktien mit einem Kursziel von 36,00 Dollar.

Pfizer bleibt somit eine der vielversprechendsten Adressen für Investoren im Onkologiemarkt, obgleich die viel beachteten KI-Aktien derzeit als noch chancenreicher gelten.