Pfizer-Intrige: Rückzug zweier Top-Manager von Starboard-Value-Kampagne

In einem bemerkenswerten Schritt haben sich zwei ehemalige Spitzenmanager von Pfizer, Ian Read und Frank D'Amelio, von einer Kampagne des Hedgefonds Starboard Value zurückgezogen, die darauf abzielte, den Pharmariesen umzukrempeln. Die früheren Führungskräfte, die beide bedeutende Rollen im Unternehmen innehatten, gaben in einer Erklärung bekannt, dass sie Pfizer-Chef Albert Bourla und sein Team voll und ganz unterstützen und zuversichtlich sind, dass diese im Laufe der Zeit den Aktionärswert steigern werden. Dieser Rückzug stellt eine überraschende Wendung in dem brisanten Unternehmenskonflikt dar. Es ist selten, dass langjährige Führungskräfte sich mit aktivistischen Aktionären gegen das eigene Unternehmen verbünden. Starboard Value, bekannt für seine aggressive Investitionsstrategie, hatte zuvor einen Anteil von einer Milliarde Dollar an Pfizer aufgebaut, um das Unternehmen aufzurütteln. Insider berichten, dass der Hedgefonds das Management von Pfizer als ineffizient betrachtet und kritisiert, dass die finanzielle Ausbeute des Covid-19-Impfstoffs in eine teure Übernahmewelle investiert wurde. Die Anheuerung von Read und D'Amelio durch Starboard hatte in der Branche für Aufsehen gesorgt, nicht zuletzt, da Read persönlich Bourla 2019 zum CEO ernannt hatte. Pfizer war im Zuge der Pandemie auf einen Marktwert von 171 Milliarden Dollar angestiegen, hat jedoch seither rund die Hälfte seines Wertes eingebüßt. Dennoch hat die Spekulation um Starboards Investitionen den Aktienkurs in der letzten Woche um fünf Prozent nach oben getrieben. Planungen für ein Treffen zwischen Starboard-Vertretern und Pfizers Führungsspitze, einschließlich des leitenden unabhängigen Direktors Shantanu Narayen, sind im Gange. Weder Starboard noch Pfizer haben sich bisher zu weiteren Kommentaren bereiterklärt.