30. November, 2024

Pharma

Pfizer im Visier von Starboard Value: Aktivistischer Investor fordert Neuorientierung

Pfizer im Visier von Starboard Value: Aktivistischer Investor fordert Neuorientierung

Der aktivistische Investor Starboard Value hat einen beträchtlichen Anteil von rund einer Milliarde Dollar an Pfizer erworben und fordert das US-amerikanische Pharmaunternehmen dazu auf, seine Leistung zu überdenken und sich neu zu orientieren, wie mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichten. Starboard hat in diesem Zuge auch Kontakt zu Ian Read, einem ehemaligen CEO von Pfizer, sowie zu Frank D'Amelio, der bis 2021 als CFO tätig war, aufgenommen. Beide haben Interesse bekundet, den aktivistischen Investor zu unterstützen. Ian Read stand bis 2019 an der Spitze von Pfizer, ehe Albert Bourla die Position übernahm. Bourla spielte eine entscheidende Rolle bei der Zusammenarbeit mit BioNTech zur Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs. Während Pfizer sich nicht zu den jüngsten Entwicklungen äußern wollte, kritisieren Investoren die aktuelle Situation des Unternehmens angesichts stark gesunkener Umsätze mit COVID-Impfstoffen und -Medikamenten, eines schwächeren Starts des Impfstoffs gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sowie enttäuschender klinischer Ergebnisse einer in der Entwicklung befindlichen Adipositas-Pille. Seit Bourlas Amtsantritt ist der Aktienkurs von Pfizer von etwa 41,00 Dollar im Jahr 2019 auf 28,58 Dollar am vergangenen Freitag gefallen. Trotz der schnellen Reaktion auf die Pandemie durch die Impfstoffentwicklung hat das Unternehmen in der „Normalität“ nach der Krise an Glanz verloren. Bourla hat zudem stark in Zukäufe investiert und seit 2020 rund 70 Milliarden Dollar ausgegeben. Zu den Übernahmen gehören Seagen für 43 Milliarden Dollar, Biohaven für 13 Milliarden Dollar, Arena für 6 Milliarden Dollar, Global Blood Therapeutics (GBT) für 5 Milliarden Dollar und Trillium für 2 Milliarden Dollar. Einige Investoren haben diese Akquisitionsstrategie kritisiert und äußern Bedenken insbesondere hinsichtlich GBT, dessen wichtigstes Medikament gegen Sichelzellenanämie aufgrund von Nebenwirkungen vom Markt genommen werden musste. Die Neuigkeiten über Starboards Beteiligung wurden zuerst vom Wall Street Journal veröffentlicht. Die Investmentfirma hat in der Vergangenheit bereits Veränderungen bei News Corp, Salesforce und Match Group angestoßen.