Pfizer: Ehemalige Führungskräfte ändern Kurs und unterstützen Bourla

Eine bemerkenswerte Wendung im Pharmauniversum: Ehemalige Spitzenkräfte von Pfizer, Ian Read und Frank D'Amelio, haben überraschend ihre Unterstützung für den aktivistischen Investor Starboard Value zurückgezogen. Ursprünglich hatten sie sich für eine Umstrukturierung des Pharmariesen unter Führung von Starboard eingesetzt. Doch nun bekennen beide in einer Erklärung, die über Guggenheim Securities veröffentlicht wurde, Farbe: Ihr Vertrauen in den derzeitigen CEO und Vorstandsvorsitzenden Albert Bourla sei ungebrochen. Sie seien überzeugt, dass Bourla und sein Team den Unternehmenswert langfristig steigern werden. Diese Kehrtwende mag auf den ersten Blick abrupt erscheinen, kommt jedoch für Branchenkenner kaum überraschend. Albert Bourla genießt innerhalb des Unternehmens hohes Ansehen. Trotzdem sah er sich zuletzt Kritik ausgesetzt, insbesondere wegen der stagnierenden Aktienkurse und Gerüchten um seine Position. Anleger mutmaßen, ob frischer Wind im Management nötig wäre, um den Herausforderungen besser zu begegnen. Diese Unstimmigkeiten, verbunden mit Starboards kürzlicher Investition von rund einer Milliarde Dollar in Pfizer, haben die Diskussionen zusätzlich angeheizt. Die nächsten Entwicklungen stehen bereits vor der Tür: Ein Treffen zwischen Bourla und Starboard-CEO Jeff Smith ist für kommenden Dienstag angesetzt. Im Zentrum steht die Frage, ob es Starboard gelingen kann, dem Pharmariesen mit neuen Strategien auf die Sprünge zu helfen, oder ob Bourlas bestehende Maßnahmen, wie das bereits gestartete Kostenreduzierungsprogramm, ausreichen werden. Analysten sind skeptisch. Mizuho-Experte Jared Holz betonte, dass Bourla aufgrund vergangener Akquisitionen trotz des Drucks durch Starboard nicht viele Optionen bleiben. Auch wenn die Aktivisten nach neuen Wegen suchen, um Pfizer aus seiner misslichen Lage zu befreien, bleibt der Ausgang ungewiss – und die Spannung an den Märkten spürbar.