Die Aktien von Pfizer zeigen seit Dezember 2022 eine enttäuschende Performance, mit einem Kursrückgang von über 45 %. Dennoch zieht die stattliche Dividendenrendite von rund 5,7 % weiterhin zahlreiche Einzelanleger an. Überraschend ist auch das Engagement des aktivistischen Hedgefonds Starboard Value, unter der Leitung von Milliardär Jeffrey Smith, der kürzlich mit einem Milliardeneinsatz in das Unternehmen eingestiegen ist und eine Verbesserung herbeiführen möchte.
Pfizer, bekannt als eine der treibenden Kräfte hinter den COVID-19-Impfstoffen, hat in den letzten Jahren mit Herausforderungen zu kämpfen. Die durch den Impfstoff generierten Einnahmen nutzte das Unternehmen für mehrere bedeutende Übernahmen, darunter der Kauf von Seagen für 43 Milliarden Dollar und vier weiteren Biopharmaunternehmen. Insgesamt wurden seit 2021 rund 70 Milliarden Dollar in Akquisitionen investiert.
Jedoch hat sich nicht jede Übernahme als erfolgreich erwiesen. Beispielsweise musste Pfizers Medikament Oxbryta, das zur Behandlung von Sichelzellenanämie entwickelt wurde, aufgrund unbefriedigender Ergebnisse vom Markt genommen werden. Zudem enttäuschten auch einige unternehmenseigene Entwicklungen, wie ein gescheitertes Medikament zur Gewichtsreduzierung.
Pfizer setzt große Hoffnungen auf die Übernahme von Seagen, mit der es sich verstärkt auf Biologika fokussiert. Diese bieten längeren Patentschutz und zeigen oft beständige Umsätze, selbst nach Auslaufen der Exklusivität. Starboard Value hingegen ist skeptisch gegenüber dem Akquisitionskurs von CEO Albert Bourla und drängt auf Kostendisziplin und die Entwicklung neuer Medikamente.
Berichten zufolge zog Starboard in Erwägung, ehemalige Führungskräfte von Pfizer, darunter Ex-CEO Ian Read, zur Umstrukturierung des Unternehmens hinzuzuziehen. Read, der das Unternehmen von 2010 bis 2019 leitete, legte den Fokus auf Kernprodukte und Kosteneffizienz.
Pfizer wird derzeit mit einem günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis gehandelt und bietet gleichzeitig eine attraktive Dividende. Anleger könnten geneigt sein, die Aktie zu erwerben und auf das Potenzial von Seagens Produktpipeline zu setzen. Dennoch bleibt die Strategie von Starboard ein Risiko, das nicht übersehen werden sollte.