Das brasilianische Staatsunternehmen Petrobras hat einen bemerkenswerten strategischen Schritt unternommen, indem es eine Ausschüttung von außerordentlichen Dividenden in Höhe von 20 Milliarden Reais (umgerechnet ca. 3,4 Milliarden US-Dollar) genehmigt hat. Diese Entscheidung, die von vielen als Beilegung einer früheren Kontroverse betrachtet wird, wird durch Mittel aus einer Kapitalrücklage gedeckt. Die Diskussion über einbehaltene Dividenden hatte zuvor für Unruhe unter den Investoren gesorgt, insbesondere nachdem Berichte über politische Einflussnahme aufgetaucht waren.
Neben den Dividendenausschüttungen hat Petrobras seinen ehrgeizigen Investitionsplan über 111 Milliarden US-Dollar für den Zeitraum 2025-2029 bestätigt. Der Plan sieht unter anderem vor, das Mindest-Cash-Niveau auf 6 Milliarden US-Dollar zu reduzieren. Diese Anpassungen folgen einer Ankündigung des Finanzvorstands Fernando Melgarejo im Oktober, die eine Neubewertung der Cash-Reserven in Aussicht stellte und eine Ausschüttung überschüssiger Mittel versprach.
Zudem wurden weitere 4,4 Milliarden Reais an Dividenden aus den bis September angehäuften Gewinnen ausgeschüttet. Zusammen bedeuten diese Maßnahmen eine Auszahlung von 1,55 Reais (ca. 0,27 US-Dollar) je Aktie. In seinem strategischen Plan betont Petrobras die Stabilität des freien Cashflows und kalkuliert mit einem ordentlichen Dividendenvolumen von 45 bis 55 Milliarden US-Dollar in den kommenden fünf Jahren. Darüber hinaus sind bis zu 10 Milliarden US-Dollar an zusätzlichen Dividenden möglich.
Von den geplanten Investitionen sind 77 Milliarden US-Dollar für die Bereiche Exploration und Produktion vorgesehen, ein Anstieg gegenüber dem vorherigen Plan. Zusätzlich sind 20 Milliarden US-Dollar für Raffinierung, Transport, Marketing, Petrochemikalien und Düngemittel eingeplant, mit einer angestrebten Produktionsrate von 3,2 Millionen Barrel Öl äquivalent pro Tag. Initiativen im Bereich der niedrigen Kohlenstoffemissionen erhalten mit 16,3 Milliarden US-Dollar ebenfalls einen bedeutenden Schub, was eine Erhöhung um 42% im Vergleich zum vorherigen Plan darstellt.