Das seltene Bretaña-Rohöl aus Peru gewinnt zunehmend an Beliebtheit in den Vereinigten Staaten. In diesem Monat hat die erste Lieferung an der US-Golfküste angedockt, was eine Reaktion der Raffinerien auf den Rückgang der mexikanischen Rohöllieferungen darstellt.
Bretaña, ein schweres, süßes Rohöl mit kaum Metallverunreinigungen, stammt aus dem peruanischen Amazonasgebiet. Es wird auf dem Amazonas-Fluss verschifft und dann auf größere Schiffe verladen, die von Brasilien aus starten. Das Schiff Radiant Pride brachte etwa 300.000 Barrel von Manaus nach Houston. Die Ladung wurde von Shell erworben, die sich jedoch gegenüber Anfragen nicht äußerte.
Analyst Matt Smith von Kpler weist darauf hin, dass aufgrund der sinkenden mexikanischen Exporte in den letzten Jahren neue Rohölsorten wie Bretaña an Bedeutung gewinnen. Tatsächlich fielen die Importe aus Mexiko 2024 auf ein Rekordtief, da das Land seinen Ausstoß intern weiterverarbeiten möchte.
Im vergangenen Jahr erreichten bereits zwei Lieferungen der seit 2018 produzierten Bretaña-Sorte die Westküste der USA. Diese wurden an Terminals von Marathon Petroleum und PBF Energy entladen. Weder Marathon noch PBF Energy wollten Kommentare abgeben.
Das Öl stammt aus Block 95, dessen Felder PetroTal Corp 2017 von Gran Tierra Energy gekauft hat. PetroTal produziert aktuell etwa 20.000 Barrel täglich. Transportprobleme im Zusammenhang mit der Pipeline von Petroperu führten zwischenzeitlich zu Exportpausen.
Petroperu hat in jüngster Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die Pipeline betriebsbereit zu halten, was unter anderem auf Leckagen und soziale Unruhen zurückzuführen ist. Zwischen 2020 und 2022 kamen drei Bretaña-Lieferungen an der US-Westküste an, eine an der Ostküste.
Ungefähr 90% des von PetroTal produzierten Bretaña-Rohöls wird exportiert. Der Rest wird zu Petroperus Raffinerie in Iquitos gebracht. Ein Vertrag mit Novum Energy aus Houston sichert den Export, wobei Novum auch den Transport organisiert.
PetroTals Bestrebungen zur Produktionssteigerung werden durch Genehmigungsprobleme und die Abhängigkeit von Bargen eingeschränkt. Zúñiga betont die Notwendigkeit eines Pipelinezugangs und arbeitet daran, deren Nutzung zu sichern. Petroperu plant, mit Produzenten aus dem peruanischen Dschungel zu verhandeln, um faire Pipeline-Nutzungsraten zu etablieren.