Der Oberkommandeur der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, hat jüngst auf einen akuten Personalmangel hingewiesen, dem das Militär des Landes derzeit gegenübersteht. Syrskyj betonte in einer Rundfunksendung, dass es notwendig sei, die Zahl der mechanisierten Brigaden zu erhöhen, jedoch die aktuellen Mobilisierungskapazitäten nicht ausreichten, um diesen Bedarf zu decken.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, werde aktuell geprüft, Personal aus den rückwärtigen Diensten wie Logistik, Versorgung und Instandhaltung abzuziehen. Diese Maßnahmen sollen innerhalb "vernünftiger Grenzen" helfen, die bestehenden Lücken zu schließen und neue Einheiten zu formieren. Solche Schritte sind teils notwendig geworden, nachdem Beschwerden aus Luftwaffenverbänden laut wurden, hochqualifiziertes Personal für den Fronteinsatz zu verlegen. Die Armeeführung hat sich allerdings dagegen entschieden, Spezialisten aus diesen Bereichen abzuziehen, da sie als unersetzbar gelten.
Hinzu kommt, dass die Ukraine mit besonderen Herausforderungen bei der Personalrekrutierung zu kämpfen hat, insbesondere aufgrund der Altersgrenzen für Reservisten. Obwohl ukrainische Männer ab 18 Jahren den Grundwehrdienst absolvieren müssen, erfolgt der Kriegseinsatz erst ab dem Alter von 25 Jahren. Internationale Unterstützer drängen Kiew zunehmend, diese Altersgrenze zu senken, um die Truppenstärke an den Fronten zu erhöhen.