Das Schmelzen von Permafrostböden in arktischen Regionen stellt einer neuen Studie zufolge eine ernsthafte Bedrohung für bis zu drei Millionen Menschen dar. Besonders betroffen sind die Infrastruktur sowie Transport- und Nachschubwege, wie Forscher aus Österreich, Dänemark und Schweden darlegen.
Neben infrastrukturellen Schäden könnte das Tauen des Bodens die Wasser- und Nahrungsmittelversorgung destabilisieren und das Risiko durch Schadstoffe und Infektionskrankheiten erhöhen. Der Klimawandel setzt schädliche Substanzen aus alten Öl- und Gasquellen frei, was das Problem weiter verschärft.
Die Untersuchung, die im Journal "Communications Earth and Environment" publiziert wurde, vereinte Sozial- und Naturwissenschaftler, die über Jahre hinweg mit Bewohnern diverser arktischer Gebiete in Europa, Amerika und Asien kooperierten. Die Studie dokumentiert keine hypothetischen Gefahren, sondern bereits bestehende Trends, erklärt Hauptautorin Susanna Gartler von der Universität Wien.
Die Risiken sind vielfältig: Die Studie beschreibt Phänomene wie Erdrutsche und Küstenerosion, die nicht nur die regionale Infrastruktur, sondern auch die Lifestyles indigener Gemeinschaften bedrohen. Siedlungen wie Nuugaatsiaq auf Grönland haben bereits verheerende Beispiele dieser Naturgewalten erlebt.
Trotz der gravierenden Herausforderungen zeigt sich ein Großteil der betroffenen Bevölkerung entschlossen, in ihrer Heimat zu bleiben. Die Anpassungsfähigkeit der indigenen Völker, die seit Jahrtausenden existiert, wird als wesentlicher Hoffnungsschimmer in dieser komplexen Situation hervorgehoben.