08. Januar, 2025

Technologie

Pentagon setzt Tencent auf Schwarze Liste: Ein Schlag für den Tech-Riesen

Pentagon setzt Tencent auf Schwarze Liste: Ein Schlag für den Tech-Riesen

Die Aktien der US-gelisteten Tencent erlitten einen erheblichen Einbruch von bis zu 9,8 Prozent, nachdem das Pentagon den Technologiegiganten als chinesisches Militärunternehmen eingestuft hat. Die Maßnahme reiht Tencent in eine Liste mehrerer Firmen ein, die das US-Verteidigungsministerium als direkt oder indirekt mit dem chinesischen Militär assoziiert sieht. Dies geht aus einem am Montag veröffentlichten Bundesdokument hervor. Diese schwarz-rote Liste gehört zu Washingtons umfassenden Bemühungen, Chinas Aufstieg zur militärischen Supermacht entgegenzuwirken. Das Pentagon beschreibt diese Liste als Instrument, um Chinas sogenannte "militärisch-zivile Fusionsstrategie" zu durchkreuzen. Diese Strategie hilft dabei, die Modernisierung des chinesischen Militärs zu fördern, indem sie sicherstellt, dass fortschrittliche Technologien von chinesischen Unternehmen, Universitäten und Forschungsprogrammen bezogen werden, die als zivile Einheiten getarnt sind. Im Zuge dieser Entwicklungen hat die US-Regierung weitreichende Exportkontrollmaßnahmen eingeführt, um Chinas Fähigkeit zum Aufbau einer fortschrittlichen Halbleiterindustrie zu beschränken und Peking die Nutzung Künstlicher Intelligenz für militärische Zwecke zu erschweren. Gleichzeitig reagiert Peking mit der Verschärfung eigener Exportkontrollen, beispielsweise durch das kürzliche Verbot von Lieferungen bestimmter Mineralien und Metalle in die USA, die in der Halbleiterherstellung und im Militärbereich verwendet werden. Obwohl die Aufnahme auf die Liste keine direkten rechtlichen Konsequenzen oder Sanktionen zur Folge hat, birgt sie erhebliche Reputationsrisiken. Ein Sprecher von Tencent bezeichnete die Entscheidung als offensichtlich fehlerhaft und unterstrich, dass keine Auswirkungen auf das Geschäft des Unternehmens zu erwarten seien. Man sei kein Militärunternehmen oder -zulieferer und werde dennoch mit dem Verteidigungsministerium zusammenarbeiten, um etwaige Missverständnisse auszuräumen. Neben Tencent wurde auch der weltweit führende Batteriehersteller CATL auf die Liste gesetzt. CATL – ein bedeutender Lieferant von Tesla – hat einen globalen Marktanteil von 38 Prozent im Bereich EV-Batterien. Das Unternehmen kooperiert mit Tesla und Ford, um seine Batterieproduktionstechnologien an US-Fabriken zu lizenzieren, lehnte jedoch eine Stellungnahme zu dieser Entwicklung ab. Auch Unternehmen wie der Chiphersteller Changxin Memory Technologies, der Drohnenhersteller Autel Robotics sowie der IT-Ausrüstungsanbieter Quectel Wireless finden sich auf der Liste wieder. Ab dem kommenden Jahr wird es diesen Firmen nicht mehr gestattet sein, Geschäfte mit dem Pentagon abzuschließen, was potenziell Auswirkungen auf jene haben könnte, die Teil der Verteidigungslieferkette sind. Ab Juni 2026 werden die gelisteten Unternehmen nicht mehr mit dem Pentagon kontrahieren dürfen, und bis 2027 darf das Pentagon keine Güter oder Dienstleistungen mehr beschaffen, die diese Unternehmen in ihren Lieferketten einschließen.