12. November, 2024

Wirtschaft

Pensionsschock: Millionen Arbeitnehmer könnten auf unerwartete Zahlungen hoffen

Pensionsschock: Millionen Arbeitnehmer könnten auf unerwartete Zahlungen hoffen

Eine wegweisende gerichtliche Entscheidung bietet Millionen von Personen mit Leistungszusagen-Pensionen möglicherweise Hoffnung auf zusätzliche Einkünfte. Diese Entscheidung aus dem Juli könnte rückwirkend Änderungen an Pensionsplänen der letzten 27 Jahre annullieren und so für manche Rentner eine überraschende finanzielle Entlastung bedeuten. Dies führt dazu, dass Pensionsprogramme nun verzweifelt rechtlichen Rat suchen, nachdem viele bereits "potenzielle Probleme" entdeckt haben. Experten betonen, dass sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor beschäftigte Personen betroffen sein könnten, und fordern staatliches Eingreifen zur Bewältigung dieses "rechtlichen Wirrwarrs". Die Entscheidung betrifft Mitglieder von "ausgelagerten" leistungsorientierten Pensionsplänen zwischen 1997 und 2016. Wer hierbei ausgesourct wurde, erhielt eine geringere staatliche Rente, konnte jedoch vergleichbare zusätzliche Vorteile in seiner privaten Rente aufbauen. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitierten durch reduzierte nationale Versicherungsbeiträge. Viele Programme nahmen während dieser Zeit bedeutende Änderungen an den Leistungen ihrer Mitglieder vor, um Kosten zu sparen und um bezahlbarer zu sein. Eine entscheidende Wende brachte jedoch der Fall "Virgin Media gegen NTL Pension Trustees II", ein Meilenstein in der Rechtsgeschichte. Die ursprüngliche Entscheidung von 2023 besagt, dass Änderungen nur dann gültig seien, wenn das betreffende Programm zum Zeitpunkt der Änderung eine sogenannte "Section 37" Bestätigung erhalten hatte - unterzeichnet durch den versicherungsmathematischen Berater des Programms. Ohne diese Bestätigung sind Änderungen unwirksam, was dazu führen könnte, dass gestrichene oder gekürzte Leistungen wiederhergestellt werden. Die Entscheidung betrifft sowohl vergangene als auch zukünftige Leistungen. Virgin Media zog in Berufung, doch das Berufungsgericht wies im Juli diesen Jahres die Berufung entschieden ab. Der Beschluss betrifft mindestens 430 Mitglieder und könnte für das Programm Kosten in Höhe von £10 Millionen bedeuten. Dies könnte eine durchschnittliche Rentensteigerung von £22.000 bis £23.000 je betroffenem Mitglied bedeuten. Richard Gibson von der Beratungsgesellschaft Barnett Waddingham hebt hervor, dass über neun Millionen Arbeitnehmer in öffentlichen und privaten Sektoren Mitglieder von ausgelagerten Programmen waren. Er fordert Handlungsbedarf vom Department for Work and Pensions (DWP), um das rechtliche Durcheinander zu lösen.