Peloton Interactive erlebte am Donnerstag einen bemerkenswerten Aufschwung, als die Aktien des Unternehmens um 35% kletterten – den größten Ein-Tages-Anstieg seit dem Börsengang im Jahr 2019.
Dieses beeindruckende Kursplus kam gerade recht, da Anleger dringend auf Anzeichen einer Erholung des angeschlagenen Pandemie-Gewinners warteten. Doch bleibt die Frage: Ist dies der richtige Zeitpunkt, um Aktien von Peloton zu kaufen? Ein genauer Blick auf die jüngsten Geschäftsergebnisse gibt einen Hinweis.
Pelotons Bericht zum vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 sowie die darin enthaltene Prognose zeigen noch immer zahlreiche Herausforderungen auf. Dennoch scheinen die Anleger optimistisch zu sein. Der Umsatz stieg im Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 0,2% auf 643,6 Millionen US-Dollar und übertraf damit die Schätzungen von 630,5 Millionen US-Dollar, was eine lange Phase des Umsatzrückgangs aufhielt.
Das Abonnementgeschäft wuchs weiterhin mit einem Umsatzanstieg von 2,3% auf 431 Millionen US-Dollar im Jahresvergleich, der jedoch hauptsächlich durch Preiserhöhungen bedingt war. Die Zahl der bezahlten Connected-Fitness-Abonnements und der bezahlten App-Abonnements ging jedoch zurück, was zu einem Rückgang der Gesamtzahl der Mitglieder von 6,5 Millionen auf 6,4 Millionen führte.
Der Verkauf von Fahrrädern, Laufbändern und anderen Geräten setzte seinen Rückgang fort und sank um 4% auf 212,1 Millionen US-Dollar. Doch der größte Fortschritt kam durch die Entscheidung des Unternehmens, seine Precor-Produktionsanlage im März zu schließen, was die Bruttomarge um über 17 Prozentpunkte steigerte und Precor einen Umsatzanstieg von mehr als 20% im Quartal bescherte.
Diese Maßnahmen trugen wesentlich zur Verringerung des Nettoverlustes nach GAAP bei, der von 241,8 Millionen US-Dollar auf 30,5 Millionen US-Dollar sank. Auf bereinigter EBITDA-Basis wandelte es einen Verlust von 34,7 Millionen US-Dollar im vierten Quartal 2023 in einen Gewinn von 70,3 Millionen US-Dollar im vierten Quartal 2024.
Die Prognose von Peloton für das Geschäftsjahr 2025 zeigt jedoch, dass Anleger weiterhin Geduld aufbringen müssen. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet das Management einen Rückgang der Hardwareverkäufe und einen leichten Anstieg der Abwanderungsrate. Es wird ein Rückgang der bezahlten Connected-Fitness-Abonnements um 9% auf 2,68 bis 2,75 Millionen und ein ähnlicher Rückgang des Umsatzes um 9% auf 2,4 bis 2,5 Milliarden US-Dollar prognostiziert.
Ein Hoffnungsschimmer in der Prognose liegt im erwarteten Anstieg des bereinigten EBITDA auf 200 bis 250 Millionen US-Dollar, was auf die Schließung der Produktionsanlage und einen Restrukturierungsplan mit Entlassungen und Kosteneinsparungen in Höhe von 200 Millionen US-Dollar zurückzuführen ist. Zudem führt Peloton eine neue Aktivierungsgebühr von 95 US-Dollar für gebrauchte Geräte ein, was die Margen und das Endergebnis verbessern soll.
Ein neuer CEO könnte dem Unternehmen neuen Schwung verleihen, doch noch ist kein Nachfolger für den ausgeschiedenen CEO Barry McCarthy in Sicht. Pelotons Aufgabe, wieder auf Erfolgskurs zu kommen, wird selbst für den erfahrensten Turnaround-Spezialisten eine anspruchsvolle Aufgabe.
Während der Tagessprung der Aktie sicherlich ermutigend ist, bleibt Skepsis angebracht. Der langfristige Erfolg hängt vom Umsatzwachstum ab. Peloton muss zeigen, wie es den Umsatz wieder steigern kann, um langfristig relevant zu bleiben.
Zum Schluss ein wichtiger Hinweis für potenzielle Anleger: Bevor Sie in Peloton Interactive investieren, sollten Sie die Empfehlungen des Motley Fool Stock Advisor-Teams bedenken. Ten Aktien, die das Team aktuell als die attraktivsten Käufe sieht, gehören nicht dazu - im Gegensatz zu Nvidia, die 2005 empfohlen wurden und seither massive Gewinne erzielt haben.