22. Dezember, 2024

Wirtschaft

Pekings Zentralbank greift der Wirtschaft unter die Arme

Pekings Zentralbank greift der Wirtschaft unter die Arme

In einem strategischen Zug hat Chinas Zentralbank die Mindestreserveanforderungen für Banken um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Durch diese Maßnahme müssen Banken weniger Pflichtguthaben einbehalten und können somit mehr Kapital für Kredite und den Ankauf von Staatsanleihen, beispielsweise zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten, bereitstellen. Die Zentralbank beabsichtigt, durch diesen Schritt ihre unterstützende geldpolitische Ausrichtung fortzusetzen. Schon vor einigen Tagen hatte Gouverneur Pan Gonsheng ein umfassendes Maßnahmenpaket in Aussicht gestellt.

Diese Zinssenkung folgt unmittelbar auf ein Treffen des Politbüros, dem inneren Führungszirkel der Kommunistischen Partei. Dabei wurde überraschenderweise die wirtschaftliche Lage Chinas diskutiert, was üblicherweise erst später im Jahr geschieht. Viele Experten sehen darin ein Zeichen erhöhter Dringlichkeit, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zu stabilisieren.

Experten hatten bereits gewarnt, dass China sein Wachstumsziel von rund fünf Prozent in diesem Jahr möglicherweise nicht erreichen könnte. Hauptgründe sind die anhaltende Immobilienkrise und der schwache Binnenkonsum. Der offizielle Bericht des Politbüro-Treffens deutete mehr Staatsausgaben und staatliche Unterstützung für die Immobilienbranche an, ohne jedoch genaue Details zu nennen. An den Finanzmärkten Chinas trugen die Nachricht sowie Gerüchte über eine mögliche Sonderausgabe von Staatsanleihen zu einer imposanten Kurs-Rally bei.