China rüstet sich im Kampf um technologische Vorherrschaft und den drohenden Handelskrieg. Vor einem nicht frei gewählten Parlament bestätigte die Kommunistische Partei ihre in kleinem Kreis beschlossenen Zukunftspläne, untermalt von tosendem Applaus der rund 2.900 Delegierten des Volkskongresses. In einem Handelsumfeld, das zunehmend von Unsicherheiten geprägt ist, setzt China auf den heimischen Markt als Motor der Wirtschaft. Der geplante Handelskrieg, den die USA mit Zöllen unter anderem in Höhe von 20 Prozent auf chinesische Produkte befeuern, könnte die chinesische Exportwirtschaft erheblich treffen. Außenminister Wang Yi warnte vor der Illusion, China unter Druck setzen zu können und gleichzeitig gute Beziehungen zu pflegen. Um die Wirtschaft anzukurbeln, sollen die Bürger stärker konsumieren. Peking plant ein Eintauschprogramm im Wert von 300 Milliarden Yuan, um den Erwerb neuer Geräte und Fahrzeuge zu stimulieren. Zusätzlich sind Maßnahmen zur Erhöhung der Einkommen von Geringverdienern sowie zur Verbesserung der Krankenversicherung und Kinderbetreuung vorgesehen. Im Kampf gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit sollen mehr Stellen für Uni-Absolventen sowie insgesamt über zwölf Millionen neue Jobs entstehen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stabilisierung des krisengeplagten Immobilienmarktes. Lokale Regierungen könnten künftig stärker in der Lage sein, eingestellte Bauprojekte zu übernehmen. Die Krise hat nicht nur die Immobilienpreise gedrückt, sondern auch das Verbrauchervertrauen beeinträchtigt. Auch die Technologieentwicklung genießt Priorität. Chinas Fokus liegt auf Zukunftsindustrien, darunter KI, smarte Roboter und intelligente E-Autos. Diese sollen durch finanzielle Unterstützung weiter vorangetrieben werden. Zu den Erfolgen zählt insbesondere das KI-gestützte Sprachmodell des Unternehmens DeepSeek. Ein weiteres Feld, dem sich Peking widmet, ist die militärische Präsenz. Im Zuge eines erhöhten Verteidigungsetats von 1,78 Billionen Yuan strebt China nach militärischer Stärke im asiatisch-pazifischen Raum und der Welt. Obgleich der Wehretat im Verhältnis zum BIP gering erscheint, bleibt er der zweitgrößte weltweit.
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Peking setzt auf Wachstum: Chinas ehrgeizige Pläne und Herausforderungen
