Das amerikanische Flugzeugbauunternehmen Boeing kann sich über eine erhebliche Auftragsverstärkung freuen: Die türkische Billigfluggesellschaft Pegasus Airlines hat eine feste Bestellung für hundert 737 MAX 10 Flugzeuge aufgegeben. Dieser Auftrag kommt zu einem äußerst günstigen Zeitpunkt für den US-Hersteller, der sich langsam von einem lähmenden Arbeitsstreik zu Jahresbeginn erholt.
Mit einem geschätzten Auftragswert von etwa 5,85 Milliarden Dollar, basierend auf den üblichen Branchenrabatten und den Lieferpreisen von Cirium Ascend aus Großbritannien, verzeichnete die Boeing-Aktie im Morgenhandel einen Anstieg von 2,7 Prozent. Diese neue Bestellung katapultiert die Gesamtbestellungen für das größte Mitglied der 737 MAX-Familie auf über 1.200 Flugzeuge.
Allerdings steht die Modellreihe MAX 10 noch vor der Zertifizierung durch die U.S. Federal Aviation Administration (FAA). Probleme mit dem Enteisungssystem der Triebwerke haben die Zertifizierung sowohl der MAX 10 als auch der kleinsten Variante, MAX 7, verzögert. Pegasus plant mit der Auslieferung der Jets ab 2028, wobei Flugzeughersteller den Großteil ihrer Einnahmen bei der Auslieferung erhalten. Trotz der zurückliegenden Produktionsstörungen durch den Streik erwartet Boeing im kommenden Jahr ein finanzielles Defizit.
Pegasus Airlines, die nach der Pandemie eine rasche Erholung des Reiseverkehrs verzeichnet, hatte gegenüber Reuters bereits Anfang des Jahres angekündigt, aktiv an einer großen Flugzeugbestellung zur Unterstützung ihres langfristigen Wachstums zu arbeiten. Zudem hat die Airline die Option, weitere 100 MAX 10-Flugzeuge zu bestellen, und wird diese Option in den kommenden Jahren prüfen, abhängig von Marktbedingungen und Flottenanforderungen.