13. September, 2024

Wirtschaft

PDD Holdings warnt vor Profitabilitätsrückgang – Aktienkurs stürzt ab

PDD Holdings warnt vor Profitabilitätsrückgang – Aktienkurs stürzt ab

Die Aktien von PDD Holdings, der Muttergesellschaft der E-Commerce-Apps Pinduoduo und Temu, erlebten einen dramatischen Absturz von 29 Prozent an der New Yorker Börse, nachdem das Unternehmen einen "unvermeidlichen" Rückgang der Profitabilität angekündigt hatte.

Diese Ankündigung erfolgte vor dem Hintergrund steigender Konkurrenz im E-Commerce-Sektor sowohl in China als auch international und einer strategisch heiklen Positionierung in Beijing, wo die Behörden verstärkt auf High-End-Fertigung setzen. In einem einstündigen Gespräch mit Investoren und Analysten erklärten die PDD-Führungskräfte, dass sie "auf hohe Qualität setzen" – ein klares Echo der aktuellen politischen Prioritäten Beijings.

Im ersten Jahr eines neuen Programms plant das Unternehmen, 10 Milliarden Renminbi (1,4 Milliarden US-Dollar) zur Senkung der Gebühren für "hochwertige Händler" und zur Schaffung eines gesunden und nachhaltigen Plattform-Ökosystems zu investieren. Diese Maßnahmen führten jedoch zu einem erheblichen Vertrauensverlust der Investoren, was in einer Marktkapitalisierungseinbuße von 55 Milliarden US-Dollar resultierte.

Die beiden Co-CEOs Zhao Jiazhen und Chen Lei äußerten sich zu den kurzfristigen Gewinnen des Unternehmens und betonten, dass es derzeit weder angemessen sei, Dividenden auszuschütten noch Aktien zurückzukaufen. Langfristig sei ein Rückgang der Rentabilität unausweichlich.

PDD Holdings verzeichnete im letzten Quartal einen Nettogewinn von 32 Milliarden Renminbi, was einer Steigerung von 144 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, und hielt eine Bargeldreserve von 285 Milliarden Renminbi. Allerdings verfehlte der Umsatz von 97 Milliarden Renminbi die Erwartungen der Analysten, obwohl er im Jahresvergleich um 86 Prozent gestiegen war.

Verstärkt wird der Druck durch Konkurrenz von inländischen wie internationalen Rivalen. In China drängt der E-Commerce-Riese Alibaba darauf, Marktanteile zurückzugewinnen, während Amazon international ein neues Rabattprogramm gestartet hat.

Im Juli hatte PDD eine größere PR-Krise zu bewältigen, als Hunderte Temu-Händler in der Guangzhou-Niederlassung des Unternehmens gegen hohe Strafen für Kundenrücksendungen protestierten, was einen Großeinsatz der Polizei nach sich zog.

Interessanterweise machte der Kurssturz der PDD-Aktie auch Gründer Colin Huang zum viertreichsten Chinesen, ein Rückschritt, der in der Ära von Xi Jinpings "gemeinsamer Wohlstand" womöglich nicht ganz unerwünscht ist.