24. Oktober, 2024

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PayPal: Ein Spannungsfeld zwischen Erholung und Bewertung

PayPal: Ein Spannungsfeld zwischen Erholung und Bewertung

Die PayPal-Aktie zeigt Lebenszeichen nach einer langen Talfahrt. Nachdem der Kurs während der Pandemie Höhen erklomm, folgte ein Absturz in den Jahren 2022 und 2023, bevor es 2024 zu einer Erholung kam. Doch trotz beeindruckender Ergebnisse im zweiten Quartal könnten die aktuellen Bewertungen überzogen sein. Sollte sich die positive Entwicklung nicht im dritten Quartal und darüber hinaus fortsetzen, könnte der Aktienkurs hinter den Erwartungen zurückbleiben – eine neutrale Einschätzung scheint daher angemessen.

PayPal, dessen Ursprünge auf das Jahr 1998 mit der Gründung als Confinity durch Peter Thiel und Max Levchin zurückgehen, hat die Online-Zahlungen revolutioniert. 2002 ging das Unternehmen an die Börse und wurde noch im selben Jahr von eBay aufgekauft, bevor es wieder eigenständig wurde.

Seit seiner erneuten Notierung hat sich der Aktienwert enorm gesteigert, was sich in einer Marktbewertung von 49 Milliarden Dollar am ersten Handelstag 2015 und über 80 Milliarden Dollar heute widerspiegelt. Doch der Weg war nicht frei von Herausforderungen: Der zunehmende Wettbewerb und die Marktschwankungen stellten PayPal vor Probleme, bevor 2024 wieder ein Aufwärtstrend einsetzte.

Dass der Kursanstieg 2024 ein Fundament in soliden Erträgen hat, zeigt sich in den Erwartungen an das dritte Quartal 2024: Am 29. Oktober wird ein Gewinn je Aktie von 1,07 Dollar (normalisiert) bzw. 0,99 Dollar (GAAP) sowie ein Umsatz von 7,88 Milliarden Dollar erwartet.

In den letzten drei Monaten gab es 27 positive Analystenbewertungen und lediglich eine negative. So prognostizieren Analysten von William Blair ein leicht erhöhtes EPS von 1,13 Dollar für Q3, was den Optimismus für PayPals Leistung widerspiegelt. Bereits im zweiten Quartal übertraf der Gewinn je Aktie mit 1,19 Dollar die Erwartungen um 0,20 Dollar.

Besondere Aufmerksamkeit wird auf das Transaktionsvolumen, Verbesserungen der Gewinnmargen und Benutzerinteraktionskennzahlen gelegt. Vor allem die Entwicklungen von Branded Checkout und Venmo werden genau beobachtet, denn sie waren maßgeblich für den jüngsten Erfolg.

In einem volatil geprägten Geschäftsjahr 2024 bleibt der Ausblick für PayPal spannend. Das zweite Quartal war mit 20% Gewinnsteigerung überragend, während das erste enttäuschende 12% darunter lag – eine Unberechenbarkeit, die auch weiterhin für Zurückhaltung sorgt.