PayPal erfreut sich nach Jahren durchwachsener Ergebnisse wieder der Gunst des Marktes. Unter der Führung eines neuen CEOs und mit einer klaren strategischen Neuausrichtung konnte die Aktie in diesem Jahr um eindrucksvolle 44 Prozent zulegen – der breiteren Marktperformance zum Trotz. Dennoch fällt der Gesamtanstieg seit dem Börsengang 2015 mit 140 Prozent im Vergleich zum S&P 500, der 246 Prozent zulegte, bescheiden aus.
Angesichts zunehmender Konkurrenz während der Pandemie-Ära stand PayPal kurz davor, ins Abseits zu geraten, findet jedoch nun einen Weg zurück ins dynamische Geschäft. Durch den Übergang von einer reinen Zahlungsplattform zu einer umfassenderen Handelsplattform zielt die Firma darauf ab, Kundenprobleme effektiver zu lösen und ihre Reichweite durch Partnerschaften mit globalen Handelsgrößen zu vergrößern.
Frische Produkthighlights wie "Fastlane", eine Art sofortige Bezahlmöglichkeit, und der One-Page-Checkout sind Entwicklungen, mit denen PayPal auf der Jagd nach Marktanteilen und Innovationen zu den Wettbewerbern aufschließen will. Zwar stagniert das Wachstum an aktiven Konten leicht, mit 432 Millionen Konten hält die Firma jedoch eine beeindruckende Basis. Hier setzt PayPal auf verstärkte Interaktion: Die Transaktionen pro aktivem Konto legten im dritten Quartal um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu.
Hinter den Kulissen konnte das Unternehmen im dritten Quartal ebenfalls Boden gutmachen: Das gesamte Zahlungsvolumen stieg um 9 Prozent, die Umsätze legten um 6 Prozent zu und die Bruttotransaktionsrendite erhöhte sich um 8 Prozent. Ein Großteil des Wachstums kam indes vom margenschwachen unmarkierten Checkout-Geschäft Braintree, das den bisherigen Gewinn belastete. Der neue CEO Alex Chriss verfolgt hier das Ziel, durch eine wertorientierte Preisgestaltung und margenstärkere Services die Profitabilität zu verbessern.
Zusätzliche Dienstleistungen sollen Braintree attraktiver gestalten, was sich bereits positiv in den Gewinnen bemerkbar machte; sowohl die GAAP- als auch die Non-GAAP-Gewinne pro Aktie stiegen im dritten Quartal. Diese Zuwächse tragen auch erheblich zu einem verbesserten freien Cashflow bei.