Die Stimmung im Umkleideraum der New England Patriots nach der Niederlage in Santa Clara, Kalifornien, war diesmal eine andere. Der Frust ist geblieben, aber die Gründe für die Misserfolge haben sich verändert. Im letzten Jahr lag es oft daran, dass die Offensive nicht mithalten konnte, auch wenn die Verteidigung solide spielte. Heute aber stehen beide Mannschaftsteile gleichermaßen im Fokus der Kritik.
Jerod Mayo hatte für diese Saison einen simplen Plan: den Ball effektiv zu laufen, eine stabile Verteidigung aufzubauen und im Special Teams versteckte Vorteile zu nutzen. Doch vier Wochen in die Saison lässt die Defensive zu wünschen übrig. Die Patriots rangieren derzeit im unteren Drittel der Liga in nahezu allen relevanten Metriken.
Drei der vier wichtigsten Verteidiger fehlen derzeit, darunter Christian Barmore und Matthew Judon. Dies hat erhebliche Lücken in der Passverteidigung hinterlassen. Zudem brachte der Verlust von Linebacker Ja'Whaun Bentley durch eine schwere Verletzung weitere Schwachstellen ans Licht, die nur schwer zu kompensieren sind. Hinzukommt der Abgang von Bill Belichick, einer Koryphäe der Verteidigungsstrategie, dessen Fehlen sich deutlicher bemerkbar macht als erwartet.
In der Offensive versucht Mayo weiterhin, den jungen Quarterback Drake Maye behutsam aufzubauen. Trotz beeindruckender Trainingsergebnisse bleibt Jacoby Brissett der Starter, da das Team um Maye herum noch nicht als reif für NFL-Action eingeschätzt wird. Auch die instabile Offensive Line bereitet Sorgen. Der verletzungsbedingte Ausfall von Caedan Wallace und die angeschlagene Kondition von Center David Andrews verschlimmern die Situation.
In einer seltenen positiven Note nähert sich Wide Receiver Kendrick Bourne seiner Rückkehr ins Training. Nach einem Jahr Pause durch einen Kreuzbandriss könnte Bourne bis Ende des Monats wieder einsatzbereit sein und die Offensive verstärken.