24. November, 2024

Health

Patientenschwemme belastet Hausarztpraxen: Wartelisten werden länger

Patientenschwemme belastet Hausarztpraxen: Wartelisten werden länger

Die hausärztliche Versorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, wie der Hausärztinnen- und Hausärzteverband warnt. Die hohen Infektionszahlen bei akuten Atemwegserkrankungen bringen die Praxen an ihre Belastungsgrenze. Die Situation, vor der man bereits im Sommer gewarnt habe, sei nun eingetroffen, sagte Markus Beier, der Verbandsvorsitzende, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Die hohe Nachfrage nach ärztlicher Behandlung führt dazu, dass Patientinnen und Patienten vielerorts keine Termine mehr bekommen. Die Wartezeiten werden immer länger und für die eigentliche Behandlung bleibt kaum noch Zeit, berichtet Beier. Dies sei auf politische Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre zurückzuführen. Der Verbandschef fordert daher erneut einen Krisengipfel mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), um die hausärztliche Versorgung sicherzustellen. Unter anderem müsse Bürokratie abgebaut werden, sonst würden immer mehr Menschen ohne Hausarztpraxis dastehen.

Die Zeit vor Weihnachten wird von verschiedenen Infektionen überschattet. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) gibt es bundesweit hochgerechnet etwa 7,9 Millionen akute Atemwegserkrankungen, unabhängig von Arztbesuchen. Zwar dominiert Corona seit geraumer Zeit, doch das RKI hat kürzlich den Beginn der RSV-Welle ausgerufen (RSV steht für Respiratorische Synzytial-Virus-Infektionen). Zusätzlich werden auch immer mehr Grippe-Nachweise verzeichnet. Die Grippewelle, die durch Influenza-Viren ausgelöst wird, hat jedoch nach RKI noch nicht begonnen.

Die Situation in den Hausarztpraxen ist besorgniserregend und erfordert dringend Maßnahmen zur Entlastung. Eine intensive Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden und den Hausärzten ist notwendig, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen und Engpässe zu vermeiden.