Ein texanisches Gericht hat im jüngsten Patentstreit zwischen dem Speichertechnologieunternehmen Netlist und Samsung Electronics zu Gunsten von Netlist entschieden und dem Unternehmen 118 Millionen US-Dollar Schadenersatz zugesprochen. Der Fall dreht sich um Patente zur Verbesserung der Datenverarbeitung in Hochleistungs-Speicherprodukten.
Bereits im vergangenen Jahr musste Samsung eine Zahlung von 303 Millionen US-Dollar an das in Irvine, Kalifornien ansässige Unternehmen leisten, was die Bedeutung dieser Patente unterstreicht. Zudem gewann Netlist im Mai ein weiteres Verfahren gegen den Chiphersteller Micron, welches mit 445 Millionen US-Dollar zu Buche schlug.
Weder Samsung noch Netlist äußerten sich bisher zu dem aktuellen Urteil. Interessant ist, dass die Geschworenen Samsungs Handeln als vorsätzlich bewerteten, was eine Erhöhung des Schadenersatzes durch das Gericht erlauben könnte.
Die Auseinandersetzung zwischen Netlist und Samsung begann im Jahr 2022, als Netlist der koreanischen Technologiegigantin vorwarf, ihre Speicherbausteine in Cloud-Computing-Servern sowie anderen datenintensiven Anwendungen ohne Lizenz eingesetzt zu haben. Netlist argumentierte, dass ihre Innovationen die Energieeffizienz der Module verbessern und Nutzern ermöglichen, schneller auf große Datenmengen zuzugreifen.
Samsung bestreitet die Vorwürfe mit dem Argument, die Patente seien ungültig und die eigene Technologie unterscheide sich von den Netlist-Erfindungen. Darüber hinaus hat Samsung eine Klage in Delaware eingereicht, in der behauptet wird, Netlist habe versäumt, faire Lizenzen für die Einhaltung internationaler Standards anzubieten.