26. November, 2024

Wirtschaft

Pasta-Boom in Deutschland: Italienische Nudeln erobern die Teller

Deutschland importierte 2023 mehr Nudeln denn je – 86,2 % davon kamen aus Italien. Der Trend zu veganer Ernährung kurbelt auch die heimische Produktion an.

Pasta-Boom in Deutschland: Italienische Nudeln erobern die Teller
2023 importierte Deutschland 440.300 Tonnen Nudeln, davon 86,2 % aus Italien – ein klarer Beweis für den anhaltenden Einfluss italienischer Pasta auf die deutschen Konsumgewohnheiten.

Pasta liebt das ganze Land, und das spiegelt sich in den Zahlen wider: Im Jahr 2023 erreichten die Nudelimporte in Deutschland einen neuen Höchststand. Rund 440.300 Tonnen Pasta im Wert von knapp 642 Millionen Euro kamen über die Grenzen – davon stammen mehr als 86 Prozent aus Italien, das mit seinen Teigwaren den Markt in Deutschland dominiert.

86,2 % der importierten Nudeln im Jahr 2023 kamen aus Italien
Die Importe von Nudeln sind im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen, der Großteil davon stammt aus Italien. Rund 440 300 Tonnen Nudeln im Wert von gut 641,9 Millionen Euro importierte Deutschland im Jahr 2023 aus dem Ausland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltnudeltag am 25. Oktober mitteilt, kamen rund 379 400 Tonnen oder 86,2 % der importierten Teigwaren aus Italien. Mit großem Abstand folgten Österreich mit 19 900 Tonnen oder 4,5 % aller Nudelimporte sowie Griechenland mit gut 7 900 Tonnen oder 1,8 %.

Laut Statistischem Bundesamt zeigt der jährliche Import eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, mit einem Plus von 5,3 Prozent. Der langjährige Vergleich macht die Pasta-Leidenschaft der Deutschen noch deutlicher: Im Vergleich zu 2013 sind die Importmengen um 21 Prozent gestiegen.

Italien bleibt die unangefochtene Nummer eins, gefolgt von Österreich und Griechenland, die allerdings in deutlich geringeren Mengen nach Deutschland liefern.

Heimische Produktion trifft auf Veggie-Trend

Doch es bleibt nicht nur beim Import: Auch die deutsche Nudelproduktion zieht an. Im Jahr 2023 wurden hierzulande 291.500 Tonnen Nudeln produziert, was einem Zuwachs von 6,5 Prozent im Vergleich zu 2013 entspricht.

Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung bei der Herstellung eifreier Nudeln: Sie machten 2023 erstmals mehr als die Hälfte der Gesamtproduktion aus.

Erstmals wurden 2023 in Deutschland mehr eifreie als Eier enthaltende Nudeln produziert, getrieben durch die hohe Nachfrage nach veganen Alternativen.

Das liegt nicht zuletzt am veganen Ernährungstrend, der immer stärker nach Alternativen zu Eiernudeln fragt. Die Produktion eifreier Teigwaren hat sich innerhalb eines Jahrzehnts verdoppelt, während Nudeln mit Eiern im gleichen Zeitraum um etwa 28,8 Prozent zurückgingen.

„Der Markt passt sich an die Nachfrage an,“ erklärt ein Sprecher der Lebensmittelindustrie. „Vegan und vegetarisch sind keine Randerscheinungen mehr, sondern werden immer mehr zum Mainstream.“

Importe übersteigen Exporte

Die Liebe zu italienischen Nudeln hat auch zur Folge, dass die Importe die Exporte weiterhin bei weitem übersteigen. Zwar hat sich die Exportmenge in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt, doch im internationalen Vergleich bleiben die exportierten Mengen mit knapp 96.000 Tonnen deutlich hinter den Importen zurück.

So gut sind Barilla Nudeln wirklich
Barilla ist weltgrößter Fabrikant für Pasta und Weltmarktführer. Sind Barilla Nudeln den höheren Preis im Vergleich zu den Eigenmarken der Discounter und zu Konkurrenzmarken wert?

Die Hauptabnehmer deutscher Teigwaren sind Frankreich, das Vereinigte Königreich und Polen, die zusammen über die Hälfte der exportierten Pasta aufnehmen.

Nudeln als Konsumtrend in Deutschland

Der Boom bei Nudeln, ob importiert oder heimisch produziert, zeigt die anhaltende Beliebtheit von Pasta in Deutschland. In den kommenden Jahren könnte sich der Markt durch neue Entwicklungen in der Lebensmittelproduktion weiter diversifizieren, da insbesondere die Nachfrage nach alternativen Proteinquellen und umweltfreundlichen Produkten die Produktionsweisen beeinflussen wird.