Sumit Kumar von Parqet: Abzocke mit System?
Parqet wirbt auf der Startseite irreführend mit gefälschten Bewertungen: Die "4,7 Sterne" und "250.000 Nutzer" sind frei erfunden. Das ist aber längst nicht das größte Problem. Was dem Gründer Sumit Kumar jetzt droht und wie sich betroffene Kunden ihr Geld zurückholen können. Immer mehr Werbepartner wie Finanzfluss distanzieren sich von Sumit Kumar und beendet die Partnerschaft.

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Sumit Kumar von Parqet: Abzocke mit System?

Parqet wirbt auf seiner Website mit 2500 5-Sterne-Bewertungen – eine Zahl, die sich als frei erfunden entpuppt. Tatsächlich sind nur 8 Bewertungen zu finden, vermutlich von Mitarbeitern. Diese Irreführung ist nur die Spitze des Eisbergs.

Die Kritik reisst nicht ab: Gekaufte Fake-Bewertungen, Klagen der Verbraucherzentrale, irreführende Werbung und ein Produkt, das sich als rechtswidrige Abofalle entpuppt hat: Sumit Kumar, dem Gründer von Parqet, einer Portfolioverwaltungs-Software, treffen harte Vorwürfe.

Parqet und dessen Gründer Sumit Kumar sind derzeit Gegenstand einer Diskussion über Werbepraktiken, die möglicherweise irreführend sein könnten, sowie über Geschäftspraktiken, die von einigen als verbraucherunfreundlich empfunden werden. Laut der Verbraucherzentrale agiert Sumit Kumar und Parqet damit klar rechtswidrig.

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Update 10. August, 2024: Sumit Kumar, Geschäftsführer und Gründer hinter dem fragwürdigen Unternehmen "Parqet", lässt sämtliche kritische Fragen und Meinungen im Forum und auf Social Media löschen.

Das Unternehmen, das sich selbst bodenständig als "Vorreiter" in der Finanzdienstleistungsbranche sieht, wird mit Beschwerden von Nutzern und Verbraucherzentralen konfrontiert. Diese Kunden äußern Bedenken, dass die realen Dienstleistungen nicht mit den beworbenen übereinstimmen und berichten von Methoden, die sie unbeabsichtigt in kostspielige Abonnements geführt haben.

Oft ahnen Kunden nicht, dass sie ein völlig überteuertes Abo auf parqet abschließen.

Dabei geht es nicht nur um die Diskrepanz zwischen den beworbenen und den tatsächlichen Leistungen, sondern auch um fragwürdige Methoden, mit denen Kunden möglicherweise in kostspielige Abonnements gelockt werden. Die Diskussion hat sich inzwischen auf verschiedene Plattformen ausgeweitet, und immer mehr Betroffene teilen ihre negativen Erfahrungen. Das Team hinter Parqet versucht verzweifelt, die Bewertungen auf allen Plattformen zu löschen.

Auch Verbraucherschutzorganisationen und rechtliche Experten haben sich dazu bereits eingeschaltet, um die Praktiken von Parqet genauer zu untersuchen und Verbraucher zu informieren. Unterlagen, die der InvestmentWeek vorliegen, belegen, dass Sumit Kumar und Parqet bereits zahlreiche Abmahnungen von Mitbewerbern und Verbraucherzentralen erhalten haben.

In diesem Artikel beleuchten wir die Vorwürfe im Detail und geben betroffenen Nutzern Ratschläge, wie sie sich gegen mögliche Abofallen und falsche Versprechungen wehren können.

Wir untersuchen die rechtlichen Grundlagen, zeigen auf, welche Schritte Betroffene unternehmen können, und bieten einen umfassenden Überblick über die derzeitige Situation.

Irreführende und rechtswidrige Werbung von Parqet

Parqet behauptet auf seiner Website und in Marketingmaterialien, "2.500 Fünf-Sterne-Bewertungen" erhalten zu haben. Eine Quelle gibt es dazu nicht.

Die Wahrheit: Diese Bewertungen sind frei erfunden. Die Verbraucherzentrale schreibt uns zudem, dass es klar rechtswidrig ist, mit gefälschten Bewertungen zu werben. Dies verzerre den Wettbewerb und täusche Kunden. Neben der Quelle der Bewertung muss zudem auch Zeitraum der Bewertungen sowie die Methodik, wie die Bewertungen verifiziert worden sind, mit angegeben werden. Parqet handelt klar rechtswidrig.

Eine genaue Überprüfung dieser Angaben im App Store offenbart jedoch, dass lediglich acht Bewertungen auf der Firmenwebseite zu finden sind, deren Ursprung unklar ist. Vergleicht man die Namen der Bewerter mit den Namen der Mitarbeiter von Parqet, so wird schnell klar: Positiv bewertet wird Parqet vor allem vom Gründer selbst und seinen Mitarbeitern.

Bei einer Überprüfung der Bewertungen in App-Stores zeigt sich ein weiteres problematisches Bild: Bei Google Play hat Parqet eine Bewertung von 4,3 Sternen.

Statt 2.500 Bewertungen und 250.000 Nutzern gibt es 8 Bewertungen — und diese sind noch dazu teilweise von Mitarbeitern des Unternehmens, was nebenbei auch den AGBs der App Stores verstößt.

Diese Diskrepanz deutet darauf hin, dass Parqet gezielt versucht, ein falsches positives Bild zu erzeugen, das nicht den tatsächlichen Nutzererfahrungen entspricht. Dies bestätigt nun auch ein BGH-Urteil, das der InvestmentWeek in Abschrift vorliegt:

BGH: Anforderungen an Werbung mit durchschnittlicher Sternebewertung
Bewertungen in Sternchenform sind auf vielen Webseiten zu finden. Welche Regeln gelten für die Werbung damit? Das hat der Bundesgerichtshof jetzt festgelegt. Von Egzona Hyseni.

Die Werbung mit Sternebewertungen unterliegt klaren gesetzlichen Regelungen. Laut § 5a Abs. 2 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) müssen Unternehmen bei der Werbung mit Bewertungen die Anzahl der Bewertungen und den Zeitraum angeben, aus dem die Bewertungen stammen.

Es besteht die Möglichkeit, dass Parqet gegen geltende Vorschriften verstößt, was als verbraucherunfreundlich und rechtswidrig angesehen werden könnte. Diese Praktiken könnten irreführend sein und möglicherweise auch gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen, was rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Einige Experten merken an, dass irreführende Werbung das Vertrauen der Verbraucher beeinträchtigen und den fairen Wettbewerb stören kann. Unternehmen, die sich auf ehrliche und transparente Bewertungen stützen, könnten dadurch benachteiligt werden.

Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass sie durch solche irreführenden Angaben in die Irre geführt werden können und daher stets kritisch hinterfragen sollten, welche Quellen hinter den angegebenen Bewertungen stehen.

Parqets verbraucherfeindliche Geschäftspraktiken

Ein weiterer kritischer Aspekt von Parqets Geschäftspraktiken betrifft die Gestaltung des „Start trial“-Buttons, der einen unverbindlichen Testzeitraum suggeriert, obwohl durch dessen Betätigung tatsächlich eine zahlungspflichtige Mitgliedschaft eingegangen wird.

Das ist rechtswidrig.

Laut der Verbraucherschützer kommt daher kein rechtskräftiger Vertrag zustande. Kunden, die bereits Geld bei Parqet bezahlt haben, können sich sämtliche Beträge erstatten lassen.

Die Gestaltung des Bestellprozesses kann als irreführend angesehen werden, da sie Verbraucher möglicherweise ungewollt in kostenpflichtige Abonnements führt.

Gemäß den Vorgaben des Verbraucherrechts sollte ein solcher Button eindeutig mit „Jetzt zahlungspflichtig kaufen“ oder einer ähnlich klaren Formulierung gekennzeichnet sein, um Missverständnisse zu vermeiden und die Transparenz zu gewährleisten.

Dies ist im § 312j BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) festgelegt, der besagt, dass bei Verträgen im elektronischen Geschäftsverkehr der Unternehmer die Bestellsituation so zu gestalten hat, dass der Verbraucher mit seiner Bestellung ausdrücklich bestätigt, dass er sich zu einer Zahlung verpflichtet. Die Kennzeichnung muss unmissverständlich und für den Verbraucher eindeutig sein, um eine bewusste Entscheidung treffen zu können.

Die Praxis von Parqet, einen irreführenden „Start trial“-Button zu verwenden, kann daher als rechtswidrig angesehen werden. Rechtsexperten betonen, dass Verträge, die unter solchen Bedingungen geschlossen wurden, als nichtig betrachtet werden können. Das bedeutet, dass betroffene Kunden das Recht haben, sämtliche Beträge, die sie an die Parqet Fintech GmbH gezahlt haben, zurückzufordern.

Diese Rechtslage hat weitreichende Konsequenzen für die betroffenen Verbraucher. Sie können nicht nur die Rückerstattung ihrer Zahlungen verlangen, sondern auch weitere rechtliche Schritte einleiten, um mögliche Schäden geltend zu machen.

Verbraucherschutzorganisationen raten dazu, alle Dokumente und Kommunikation mit dem Unternehmen sorgfältig zu dokumentieren, um im Falle eines Rechtsstreits umfassende Beweise vorlegen zu können.

Die Irreführung durch den „Start trial“-Button ist kein Einzelfall. Immer wieder berichten Verbraucher von ähnlichen Erfahrungen mit verschiedenen Anbietern, die bewusst versuchen, die rechtlichen Vorgaben zu umgehen. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, dass die Verbraucher ihre Rechte kennen und durchsetzen.

Die Verbraucherzentralen bieten in solchen Fällen Unterstützung an und können dabei helfen, die Rückerstattung der gezahlten Beträge durchzusetzen. Zudem ist es ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen und möglichen weiteren Schaden zu verhindern.

Rechtliche Analyse und Expertenmeinung

Rechtsexperten bestätigen, dass Parqet durch diese Praktiken gegen geltendes Verbraucherrecht verstößt.

„Die Irreführung der Kunden durch falsche Angaben und die fehlende Transparenz bei der Vertragsabschließung ist eindeutig rechtswidrig“, erklärt uns ein renommierter Rechtsanwalt im Verbraucherrecht.
„Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, ihre Kunden klar und deutlich über alle Vertragsbedingungen und Kosten aufzuklären. Wenn dies nicht geschieht, sind die geschlossenen Verträge rechtlich anfechtbar.“

Der Rechtsanwalt betont weiter, dass betroffene Kunden ihre Ansprüche geltend machen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten sollten.

„Es ist wichtig, dass Verbraucher ihre Rechte kennen und sich nicht scheuen, diese durchzusetzen. Insbesondere in Fällen wie diesem, wo es um wiederholte und systematische Irreführung geht, sind rechtliche Schritte ein wirksames Mittel, um den Schutz der Verbraucher zu gewährleisten.“

Parqet Kundenberichte und Erfahrungsberichte

Viele Kunden meldeten sich bei der InvestmentWeek und teilen ähnliche Erfahrungen mit Parqet.

„Ich fühlte mich getäuscht und habe unabsichtlich eine kostenpflichtige Mitgliedschaft abgeschlossen“, berichtet Thomas.
„Die Bewertungen auf der Website stimmen nicht mit den tatsächlichen Nutzererfahrungen überein.“ , schreibt uns Jonathan.

Diese und ähnliche Berichte häufen sich und zeichnen ein besorgniserregendes Bild der Geschäftspraktiken von Parqet und Gründer Sumit Kumar.

Ein weiterer betroffener Kunde "Andreas" erzählt:

„Ich habe die App ausprobiert, weil sie mit einem kostenlosen Testzeitraum warb. Doch kurz nach der Registrierung stellte ich fest, dass mir bereits Gebühren berechnet wurden. Auf meine Nachfrage erhielt ich nur vage Antworten und keine klare Erklärung.“

Solche Berichte zeigen, dass die Praktiken von Parqet nicht nur irreführend sein könnten, sondern auch das Vertrauen der Kunden nachhaltig beschädigen.

Diese Vielzahl an ähnlichen Erfahrungen deutet darauf hin, dass es sich bei den Beschwerden nicht um Einzelfälle handelt, sondern um ein systematisches Problem.

Empfehlungen für betroffene Kunden

Kunden, die sich durch Parqet getäuscht fühlen, wird geraten, ihre Mitgliedschaft umgehend zu kündigen und eine Erstattung bereits gezahlter Beträge zu beantragen. Dabei kann die Verbraucherzentrale des Bundeslandes helfen und Sie kostenlos unterstützen.

Verbraucherzentralen und rechtliche Beratungsstellen bieten hierbei Unterstützung an. Es ist empfehlenswert, alle Korrespondenzen mit Parqet schriftlich zu dokumentieren und bei Bedarf rechtlichen Beistand hinzuzuziehen.

Des Weiteren raten Verbraucherschützer dazu, Parqet schriftlich zur Rückzahlung unrechtmäßig erhobener Gebühren aufzufordern und um klare Informationen zu den Vertragsbedingungen zu bitten.

Sollte Parqet nicht reagieren oder die Erstattung ablehnen, kann die Einleitung rechtlicher Schritte sinnvoll sein. Es gibt Fälle, in denen Betroffene bereits erfolgreich Rückerstattungen erwirkt haben, nachdem sie rechtliche Hilfe in Anspruch genommen haben.

Darüber hinaus ist es ratsam, dass betroffene Kunden ihre Erfahrungen öffentlich machen, um andere Verbraucher zu informieren und Druck auf das Unternehmen auszuüben. Plattformen wie Trustpilot, Google Reviews und soziale Medien eignen sich, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und weitere Betroffene zu mobilisieren.

Update 10. August, 2024: Kritische Fragen und Feedback werden von Parqet gelöscht

Auf Social Media und TrustPilot wird die Kritik zu Sumit Kumar und Parqet immer lautet. Die negativen Erfahrungsberichte sammeln sich. Der Verdacht des Betruges durch eine Abofalle erhärtet sich dadurch. Dies wird auch durch das unseriöse Verhalten bestätigt: Zahlreiche verärgerte Ex-Kunden von "Parqet" haben sich bei der InvestmentWeek mit ihren Erfahrungen gemeldet. Jede Woche kommen neue hinzu.

In der Parqet-Community wird die Kritik ebenfalls immer lauter. Statt auf die Kritik einzugehen und diese anzunehmen, hat sich Sumit Kumar von Parqet dazu entschieden, Kritik zu löschen und Probleme totzuschweigen, statt sie zu lösen.

Wir bleiben natürlich weiter an der Story dran. Für Hinweise, schreiben Sie uns bitte an hi@investmentweek.com.