Das iranische Parlament, geprägt von konservativen Hardlinern, hat entschieden: Abdolnasser Hemmati, der bislang als Minister für Wirtschaftsangelegenheiten und Finanzen fungierte, wurde durch ein Misstrauensvotum aus dem Amt entfernt. Dies wurde mit einer deutlichen Stimmenmehrheit besiegelt, wie iranische Medien berichteten.
Im Hintergrund der Entscheidung stehen anhaltende wirtschaftliche Turbulenzen, geprägt von einer langjährigen Wirtschaftskrise und signifikanter Inflation. Der iranische Rial hat in den letzten Monaten dramatisch an Wert gegenüber internationalen Währungen wie dem US-Dollar verloren, was die Spannungen weiter verschärft hat.
Minister Hemmati gehörte, ebenso wie der moderat-konservative Präsident Massud Peseschkian, zur Fraktion der sogenannten Reformer. Diese Gruppe setzt sich für die Erhaltung des Status quo der Islamischen Republik ein und strebt behutsame innenpolitische Reformen an. Ihnen gegenüber stehen die konservativen Fundamentalisten oder Hardliner, die das politische Gegengewicht bilden. Interessanterweise spielen parteipolitische Strukturen im iranischen System eine untergeordnete Rolle, was die Dynamik zwischen diesen Lagern umso bedeutsamer macht.