Am Mittwoch hat im spanischen Parlament die Debatte über die Kandidatur des Sozialisten Pedro Sánchez für weitere vier Amtsjahre als Regierungschef begonnen. Bereits seit 2018 regiert Sánchez das Land und kann voraussichtlich am Donnerstag auf eine ausreichende Unterstützung zählen. Eine Mehrheit von 179 Ja-Stimmen der insgesamt 350 Abgeordneten des Unterhauses zeichnet sich ab, drei Stimmen mehr als erforderlich.
Diese Mehrheit konnte Sánchez durch die Zusage einer Amnestie für katalanische Separatisten sichern. Zwei katalanische Parteien und eine baskische Partei haben ihm ihre Unterstützung zugesichert. Dies hat zu heftigen Protesten der konservativen und rechten Opposition geführt. Die Gegner argumentieren, dass der Rechtsstaat, die Demokratie und die Einheit des Landes in Gefahr seien. Zudem stört sie, dass Sánchez es überhaupt schaffen könnte, eine Mehrheit zu erlangen.
Bei der Wahl am 23. Juli landete Sánchez' Partei, die PSOE, lediglich auf dem zweiten Platz hinter der konservativen Volkspartei (PP). Der Spitzenkandidat der PP, Alberto Núñez Feijóo, konnte jedoch keine Regierungsmehrheit bilden.
Die Entscheidung über die erneute Amtszeit von Pedro Sánchez wird somit am Donnerstag erwartet. Sollte er die benötigte Mehrheit erhalten, wird er weitere vier Jahre als Regierungschef Spaniens fungieren.