03. Februar, 2025

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Paris macht Druck auf Einzelverkehr: Neue Maßnahme für eine gesündere Stadtautobahn

Paris macht Druck auf Einzelverkehr: Neue Maßnahme für eine gesündere Stadtautobahn

Paris setzt auf Innovation und Nachhaltigkeit, um den individuellen Autoverkehr weiter zu regulieren. Ab März wird eine Fahrspur der berüchtigten Stadtautobahn Boulevard Périphérique exklusiv für Fahrgemeinschaften, Taxis und Busse während der Hauptverkehrszeiten reserviert. Diese umweltfreundliche Initiative strebt eine bessere Lebensqualität für die 550.000 Anwohner an und soll die berüchtigte Luftverschmutzung verringern. Die hohe Feinstaubbelastung der stark frequentierten 35-Kilometer-Ringstraße ist Pariser Alltag – das soll sich nun ändern. Bereits im Oktober reagierte die Stadt mit einer Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit von 70 auf 50 km/h auf diesem Abschnitt, um Unfälle und Abgase einzudämmen. Dabei dienten die Olympischen Spiele im vergangenen Sommer als Testfeld: Damals wurde vorübergehend eine Spur für Akkreditierte reserviert. Im Verkehr sorgt die Regelung, dass 1,5 Millionen Autos die Périphérique täglich nutzen – 80 Prozent der Fahrer jedoch alleine unterwegs sind, als perfekte Angriffsfläche, um Fahrzeug-Nutzung neu zu organisieren. Ein Bußgeld von 135 Euro ist als abschreckende Maßnahme festgelegt, für den Fall, dass Fahrzeuge ohne Berechtigung die Reservierung ignorieren – dank KI-gestützter Überwachung ab dem 1. Mai kein Problem. In der Anfangsphase werden betroffene Fahrer lediglich per Leuchttafel informiert. Bei besonderen Umständen wie Staus kann die Spur jedoch temporär geöffnet werden. Paris steht mit dieser Strategie nicht allein da. Andere Städte wie Straßburg, Grenoble und Lyon haben ebenfalls das Potenzial von Fahrspuren für Fahrgemeinschaften erkannt. Ein neu eingeführtes Verkehrszeichen mit einer weißen Raute auf blauem Grund weist nun auf dieses umweltbewusste Prinzip hin. Die Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Verkehrswende, die das Ziel verfolgt, Autonutzung innerhalb der Stadt zu reduzieren. So wurden zusätzlich die Parkgebühren für schwere Fahrzeuge erhöht, und eine verkehrsberuhigte Zone in der Innenstadt etabliert, die nur Anwohner und berechtigte Besucher nutzen dürfen. Paris setzt damit klare Akzente in der langfristigen Planung einer nachhaltigen, urbanen Mobilität.