Kunstliebhaber wurden am Mittwoch von der Premiere der Art Basel Paris im ehrwürdigen Grand Palais in den Bann gezogen. Die kunstvolle Symbiose aus historischem und zeitgenössischem Schaffen fand eine imposante Bühne, die ihr Aufgebot an hochwertigen Arbeiten bemerkenswert in Szene setzte. Der Vergleich mit Londons Frieze Fairs lag nahe, doch der Grand Palais, auch wenn seine gläserne Decke für feuchtes Klima sorgte, bot einen unvergleichlichen Charme. Jo Stella-Sawicka von der Goodman Gallery würdigte die Städte als 'Geschwister, die sich ergänzen.' Verkäufe von Alfredo Jaar, William Kentridge und Ghada Amer stachen dabei hervor.
Neben Klassikern des 20. Jahrhunderts wie Picasso, Gerhard Richter und Leonor Fini, präsentierte die französische Messe im Emergence-Abschnitt spannende Nachwuchskünstler. Namen wie Lou Fauroux, Lungiswa Gqunta und Bruno Zhu sorgten für frischen Wind, doch die Verkaufsdynamik blieb gemischt. Während White Cube mit dem Verkauf von Julie Mehretus 'Insile' am Eröffnungstag die Spitzenposition übernahm, klagten Balkongalerien über geringe Sichtbarkeit.
Neu in diesem Jahr ist 'The Salon', eine Initiative der US New Art Dealers Alliance. Mit 37 kommerziellen und 15 Non-Profit-Galerien, hauptsächlich aus New York, bereichert sie Paris bis zum 20. Oktober. Heather Hubbs von Nada betont die Attraktivität der Stadt. Ein Highlight ist Pope.Ls Werk 'You Are What You Eat', präsentiert von 52 Walker und Mitchell-Innes & Nash.
Paris Internationale, die parallel stattfindet, sympathisiert mit der gestiegenen Anziehungskraft der Stadt. Neue Teilnehmer wie The Breeder aus Athen schließen sich dem Kunstgeschehen an.
Sotheby’s setzt ebenfalls Akzente: In einem neuen lichtdurchfluteten Bau in der Hauptstadt, früher Heimat der Galerie Bernheim-Jeune, präsentiert sie eine modernisierte Auktions- und Galerielandschaft. Die Eröffnung gibt den Startschuss für eine Surrealismus-Auktion, die herausragende Erträge verspricht.
Komunuma, das Kunstviertel nördlich von Paris, verzeichnet Zuwachs mit Dubais Nika Project Space. Gründerin Veronika Berezina schätzt die kollektive Kreativität des Ortes. Die Eröffnung der neuen Ausstellungsräume hebt das Potenzial des Bezirks hervor, das bei der fünfjährigen Jubiläumsfeier mit DJs gebührend gefeiert wird.