Die Finanzwelt richtet gespannt ihre Aufmerksamkeit auf Paramount Global, das seine Zahlen für das dritte Quartal präsentieren wird. Im Vorfeld der Fusion mit Skydance Media, die für das erste Halbjahr 2025 erwartet wird, legt der Unterhaltungskonzern besonderen Wert auf die Sanierung seiner Bilanz und die Stärkung seines Streaming-Geschäfts.
Laut Bloomberg-Konsensprognosen wird für das dritte Quartal ein Verlust im Bereich Direct-to-Consumer in Höhe von 161,5 Millionen US-Dollar erwartet. Damit wäre der Verlust geringer als die 238 Millionen US-Dollar im Vorjahr, jedoch ein Rückschritt gegenüber dem unerwarteten Gewinn von 26 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal. Paramount hatte bereits angekündigt, bis 2025 mit dem Streaming-Dienst Paramount+ in den USA profitabel zu werden. Der Aktienkurs hat seit Jahresbeginn über 20 Prozent nachgegeben.
Paramount+ zählt derzeit 68,4 Millionen Abonnenten, nachdem es im zweiten Quartal aufgrund eines geplatzten Nutzungsabkommens in Südkorea 2,8 Millionen Nutzer verloren hatte. Doch Analysten gehen davon aus, dass die Rückkehr von NFL- und College-Football für einen Zuwachs sorgen könnte.
Auf der anderen Seite prognostizieren Experten einen weiteren Rückgang der Einnahmen aus dem linearen Werbegeschäft, obwohl eine Verbesserung im Vergleich mit dem Vorquartal erwartet wird. Nachdem die Umsätze in diesem Segment im zweiten Quartal um 11 Prozent sanken, wird nun ein Rückgang von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angenommen. Der Trend zum Schneiden der Kabelverträge trägt dazu bei, dass lineare Gewinne weiter unter Druck stehen.
Vor diesem Hintergrund musste Paramount kürzlich eine Abschreibung von fast 6 Milliarden US-Dollar auf das Kabelgeschäft vornehmen und angekündigt, 15 Prozent seiner US-Belegschaft bis Ende des Jahres abzubauen. Diese Maßnahmen sind Teil der strategischen Neuordnungen im Vorfeld der Übernahme durch Skydance.
Das in einem Aktientausch bewertete Skydance wird nach Abschluss der Übernahme mit 4,75 Milliarden US-Dollar bewertet sein und plant eine Kapitalanlage von 6 Milliarden US-Dollar in Paramount, wobei 1,5 Milliarden direkt der angeschlagenen Bilanz zugutekommen sollen. David Ellison, CEO von Skydance, wird das fusionierte Unternehmen leiten. Jeff Shell, ehemaliger CEO von NBCUniversal, der im letzten Jahr wegen unangemessenen Verhaltens entlassen wurde, übernimmt die Rolle des Präsidenten.
Im Sommer stellte das neue Führungsteam seine Strategie für Paramount vor, die Einsparungen in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar vorsieht, von denen bereits 500 Millionen in Angriff genommen wurden.