China hat als Reaktion auf vermehrte Atemwegsinfektionen in einigen Regionen verstärkte Vorbeugungsmaßnahmen angekündigt. Laut Angaben des Staatsrates erwartet die Volksrepublik in diesem Winter und kommenden Frühling eine parallele Zirkulation verschiedener Atemwegserkrankungen, darunter Covid-19, Grippe und Infektionen mit dem Lungenentzündungen verursachenden Bakterium Mycoplasma pneumoniae. Seit Oktober sei vor allem die Anzahl der Grippefälle und Mykoplasmen-Infektionen gestiegen. Die Häufung von Atemwegserkrankungen bei Kindern in China hat in den letzten Tagen weltweit für Besorgnis gesorgt. In den sozialen Medien kursieren Bilder von überfüllten Kinder-Krankenhäusern. Die chinesische Regierung hat daraufhin mehrere Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der Erreger angekündigt. An Grenzübergängen sollen Einreisende auf ihre Körpertemperatur kontrolliert werden, Schulen und Altenheime sollen verstärkte Kontroll- und Präventionsmaßnahmen durchführen, und je nach Infektionslage werden vor Ort entsprechende medizinische Ressourcen bereitgestellt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat von China weitere Informationen zu dieser Häufung angefordert und nach Prüfung der bereitgestellten Daten Entwarnung gegeben. Laut WHO gebe es keine ungewöhnlichen oder neuen Krankheitserreger. Die Nationalen Gesundheitskommission Chinas führt den Anstieg der Atemwegsinfektionen im Land auf die Verbreitung bekannter Erreger nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen zurück. Auch in anderen Ländern wie Deutschland habe es nach der Aufhebung von Restriktionen ähnliche Wellen von Erkältungskrankheiten gegeben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält eine Gefahr für Deutschland für ausgeschlossen. Auf Nachfrage erklärte der SPD-Politiker, dass es sich zum jetzigen Zeitpunkt um eine saisonale Häufung mit bekannten Erregern handle und keine besondere Gefahr, insbesondere auch keine Gefahr für Europa bestehe.