Papstwahl 2025: Weißer Rauch über Rom
Franziskus Erbe auf dem Prüfstand: Trotz 108 von ihm ernannter Kardinäle bleibt offen, ob sein Reformkurs die nächste Papstgeneration prägen wird.

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Papstwahl 2025: Weißer Rauch über Rom

Nach dem Tod von Papst Franziskus rückt das Konklave 2025 in den Fokus. Wer wird neuer Papst? Welche Kräfte kämpfen im Vatikan um die Zukunft der katholischen Kirche? Und was bedeutet das für Millionen Gläubige weltweit?

Der Vatikan steht Kopf: Am Ostermontag veröffentlichte der Heilige Stuhl das Testament von Papst Franziskus. Der 88-Jährige wünschte sich eine schlichte Beisetzung in der Basilika Santa Maria Maggiore – ein letzter Akt der Bescheidenheit eines Papstes, der Prunk und Protz stets abgelehnt hatte.

Doch während Franziskus’ Vermächtnis bescheiden ausfällt, entzündet sein Tod ein mächtiges Ringen um die künftige Richtung der katholischen Kirche.

Papst Franziskus: Sein Testament und seine Botschaft

Franziskus, bürgerlich Jorge Mario Bergoglio, hat die katholische Kirche während seines Pontifikats humaner, globaler und volksnäher gemacht.

Er vereinfachte Rituale wie die Papst-Beerdigung, setzte sich für soziale Gerechtigkeit ein und verlagerte den Schwerpunkt der Kirche hin zu den Armen und Vergessenen der Welt.

Doch sein Kurs war nicht unumstritten: Innerhalb der Kirche formierten sich konservative Kräfte, die auf eine Rückkehr zu alten Dogmen hoffen. Mit dem Beginn des Konklave 2025 entscheidet sich, ob der eingeschlagene Weg fortgesetzt oder korrigiert wird.

Konklave 2025: Wer wird Nachfolger von Franziskus?

133 wahlberechtigte Kardinäle treten im Mai im Vatikan zusammen, um einen neuen Papst zu bestimmen.

Geheime Machtspiele im Vatikan: Während der feierlichen Kulisse des Konklaves kämpfen liberale und konservative Kräfte erbittert um die Vorherrschaft.

Eine Besonderheit: Über 80 Prozent der Wahlmänner wurden von Franziskus selbst ernannt – ein strategisches Erbe, das das Machtgefüge innerhalb der katholischen Kirche verschiebt.

Als Favorit für die Papstwahl 2025 gilt derzeit Pietro Parolin, vatikanischer Staatssekretär und enger Vertrauter des verstorbenen Papstes. Doch Historie und Erfahrung lehren: Wer als Favorit ins Konklave einzieht, verlässt es oft nicht als Papst.

Wie läuft die Papstwahl ab? Alle Fakten zum Konklave

Das eigentliche Konklave beginnt zwischen dem 5. und 10. Mai 2025. Die Kardinäle ziehen ins vatikanische Gästehaus Santa Marta, abgeschirmt von der Außenwelt.

In der Sixtinischen Kapelle, unter Michelangelos weltberühmtem Jüngsten Gericht, erfolgt die Abstimmung – zweimal täglich.

Weißer Rauch über der Sixtinischen Kapelle und das Glockengeläut des Petersdoms verkünden schließlich der Welt: Ein neuer Papst ist gewählt.

Für die Papstwahl 2025 gelten strenge Regeln:

  • Zwei Drittel der Stimmen sind nötig.
  • Jeder männliche, getaufte Christ kann gewählt werden – praktisch jedoch wird fast ausschließlich ein Kardinal gewählt.
  • Mobiltelefone, Internet oder Medienkontakte sind streng verboten.

Vatikan im Ausnahmezustand: Kosten und Logistik rund um das Konklave

Die Papstwahl ist nicht nur ein spirituelles Großereignis, sondern auch eine logistische Herausforderung. Bis zu eine Million Pilger, Journalisten und Diplomaten werden während des Konklaves 2025 in Rom erwartet.

Rom im Ausnahmezustand: Sicherheitsaufwand und Logistikkosten für die Papstwahl 2025 könnten weit über die bisher veranschlagten Summen hinausgehen.

Die Stadt rechnet mit Sicherheits- und Logistikkosten im einstelligen Millionenbereich. Allein die Beisetzung von Papst Franziskus wird auf 1,5 bis 3 Millionen Euro geschätzt, finanziert von einem anonymen Spender.

Profitieren werden vor allem Hotels und Gastronomie: Die Hotelauslastung liegt Schätzungen zufolge bei über 90 Prozent. Zudem erhält Rom wochenlange weltweite Medienpräsenz – ein unbezahlbarer Werbeeffekt im Vorfeld des Jubiläumsjahres 2025.

Franziskus’ Erbe und die Zukunft der katholischen Kirche

Mit 108 von 133 wahlberechtigten Kardinälen, die er selbst ernannt hat, hat Franziskus die katholische Weltkirche langfristig geprägt. Besonders die stärkere Vertretung asiatischer und afrikanischer Kardinäle könnte erstmals einen nicht-europäischen Papst ermöglichen.

Das Konklave 2025 ist deshalb nicht nur eine Wahl – es ist eine Richtungsentscheidung: Für oder gegen die Öffnung der Kirche, für eine globale oder eine traditionelle Ausrichtung.

Am Ende wird der neue Papst auf der Benediktionsloggia des Petersdoms erscheinen. Weißer Rauch wird aufsteigen, und ein erster Satz wird eine Ära einläuten. Die Welt wird zuhören – und die Kirche sich vielleicht neu erfinden.