Papst Franziskus hat in seiner traditionellen Weihnachtsbotschaft zu Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland aufgerufen, um den vor zwei Jahren gestarteten Krieg zu beenden. Die Auseinandersetzungen, die auf die groß angelegte Invasion Moskaus folgten, haben bereits zehntausende Menschenleben gekostet. Der Pontifex betonte die Notwendigkeit von Mut, um die Tür für Verhandlungen zu öffnen und äußerte den Wunsch, dass das "Klingen der Waffen" in der vom Krieg zerrissenen Ukraine verstummen möge.
Die Rede vor tausenden Zuhörern auf dem Petersplatz hob die Notwendigkeit von Dialog und Begegnung hervor, um eine gerechte und dauerhafte Friedenslösung zu erreichen. Franziskus, der seit 2013 im Amt ist, bezog sich auf frühere Kritik ukrainischer Behörden nach seiner Aufforderung, die Ukraine solle Verhandlungsbereitschaft zeigen. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor betont, dass Friedensgespräche nur bei Wiederherstellung der Vorkriegsgrenzen in Frage kämen, zeigte sich jedoch in den letzten Wochen zunehmend offen für Verhandlungen seit der Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident.
Zusätzlich unterstrich der Papst den dringenden Wunsch, weltweite Konflikte, ob politisch, sozial oder militärisch, wie etwa in Libanon, Mali, Mosambik, Haiti, Venezuela und Nicaragua zu beenden.
Ein weiteres Thema in seiner Ansprache war die humanitäre Lage in Gaza. Der Papst kritisierte die israelische Militärkampagne als "Grausamkeit" und forderte einen Waffenstillstand im israelisch-hamasischen Krieg sowie die Freilassung der israelischen Geiseln durch Hamas. Der Konflikt begann im Oktober nach Angriffen militanter Palästinenser und hat eine humanitäre Krise ausgelöst.
Zeitgleich eröffnete Franziskus das Heilige Jahr, das bis Januar 2026 andauern wird. Diese Zeit des Friedens und der Vergebung soll Gelegenheit bieten, als "Pilger der Hoffnung" die Waffen ruhen zu lassen und Trennungen zu überwinden. Dazu gehöre auch, Barrieren wie die Grenzmauer auf Zypern niederzureißen.