In einer emotionalen Ansprache im Vatikan hat Papst Franziskus erneut die verheerenden Auswirkungen des Gaza-Konflikts ins Zentrum seiner Überlegungen gerückt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche, dem weltweit rund 1,4 Milliarden Gläubige folgen, zeigte sich tief betroffen über die Berichte von bombardierten Kindern im Gazastreifen. Er bezeichnete die Geschehnisse nicht als Kriegshandlungen, sondern als grausame Taten, die zu Herzen gehen. Die kritischen Worte des Papstes stießen jedoch bei der israelischen Regierung auf Missfallen. Man verwies darauf, dass Israel sich in einem aufgedrängten Mehrfrontenkrieg befinde und zeigte sich enttäuscht über die Ansprache des Pontifex. Besonders beunruhigt äußerte sich der Papst darüber, dass der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, bislang nicht nach Gaza einreisen konnte. Dies war auf angekündigte israelische Luftangriffe zurückzuführen, wie Franziskus erläuterte. Schon zuvor hatte Papst Franziskus in einem Interview mit 'Vatican News' sowohl auf den Gaza-Konflikt als auch auf den Krieg in der Ukraine aufmerksam gemacht. Mit deutlichen Worten kritisierte er die kriminellen Handlungen, die sich von den Regeln eines 'normalen Krieges' distanzierten. Auf die vehemente Kritik des israelischen Außenministers Gideon Saar reagierte der Vatikan bislang nicht. Saar hob hervor, dass echte Grausamkeit dort herrsche, wo Terroristen sich hinter der Zivilbevölkerung verstecken und unschuldige Geiseln gefangen halten.