29. November, 2024

Reichtum

Panama Papers: Zentrale Figur Ramón Fonseca verstorben

Panama Papers: Zentrale Figur Ramón Fonseca verstorben

In einem dramatischen Wendepunkt kurz vor dem erwarteten Abschluss des Prozesses um die „Panama Papers“ erreicht uns die Nachricht, dass Ramón Fonseca Mora, eine Hauptfigur im skandalumwitterten Finanzgeschehen, nicht mehr unter uns weilt. Diese Information gab die Nationale Anwaltskammer Panamas bekannt. Fonseca war ein Gründungspartner der berüchtigten, inzwischen aufgelösten Anwaltskanzlei Mossack Fonseca und starb im Alter von 71 Jahren in einer Klinik in Panama-Stadt, wie lokale Medienquellen berichten.

Die Staatsanwaltschaft hatte für Fonseca und den deutschstämmigen Jürgen Mossack, seinen ehemaligen Geschäftspartner, wegen Geldwäsche eine Gefängnisstrafe von zwölf Jahren ins Auge gefasst. Ein Urteil in diesem aufsehenerregenden Prozess wird nunmehr bis Anfang Juni erwartet. Über Jahrzehnte hinweg soll Mossack Fonseca 215.000 Briefkastenfirmen etabliert haben, die eine breite Palette von hochkarätigen Persönlichkeiten genutzt haben, um ihre Finanzen zu verschleiern.

Im April sah sich ein Tribunal in Panama mit insgesamt 29 Angeklagten konfrontiert, doch Ramón Fonseca konnte bereits zu diesem Zeitpunkt nicht mehr persönlich an den Verhandlungen teilnehmen, da er hospitalisiert wurde.

Die Nachricht von Fonsecas Ableben rief in Panama tiefe Betroffenheit hervor. So würdigte ihn beispielsweise der ehemalige Präsident Ricardo Martinelli, der von 2009 bis 2014 amtierte, als großen Menschen, Anwalt, Autor und Politiker und sprach von einer rücksichtslosen Verfolgung, die sein Leben überschattet habe.

Die Enthüllungen um die im Jahr 2016 publik gewordenen „Panama Papers“ basierten auf einem der größten Datenlecks der Geschichte – 11,5 Millionen Dokumente gelangten an die Öffentlichkeit. Ein Konsortium investigativer Journalisten, darunter die „Süddeutsche Zeitung“ und das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ), hatte verschiedene Kontinente überspannende Recherche betrieben und mit nahezu 400 Journalisten aus über 80 Ländern kooperiert, um das verborgene Netzwerk von Offshore-Finanzaktivitäten aufzudecken.