Palo Alto Networks hat seine Anfang des Jahres erlebten Schwierigkeiten erfolgreich überwunden und beeindruckt nun erneut mit soliden Geschäftsergebnissen. Nachdem die Aktie im Februar abgesackt war, weil das Unternehmen über eine 'Müdigkeit beim Ausgabeverhalten' seiner Kunden berichtete und eine neue Plattformstrategie anging, scheinen diese Probleme nun der Vergangenheit anzugehören.
Die Umstellung auf eine Plattformstrategie erforderte zunächst Investitionen, um Kunden von Einzellösungen weg hin zu einer Suite aus Sicherheitsprodukten zu bewegen. In einem kühnen Schritt entschied sich Palo Alto, einige Lösungen zunächst kostenfrei anzubieten, um Doppelungen bei Programmen zu vermeiden. Diese Taktik ähnelt dem Vorgehen von Streaming-Diensten, die vergünstigte Proberates anbieten, oder Mobilfunkanbietern, die Verträge ablösen, um neue Kunden zu gewinnen.
Die Zahlen des ersten Quartals des Geschäftsjahres 2025 zeigen, dass die Plattformstrategie Früchte trägt. Das Unternehmen konnte 70 neue Kunden für seine Sicherheitsdienstleistungen gewinnen, ein Drittel davon durch die Übernahme der QRadar-Plattform von IBM im September. Bis zum Ende des Geschäftsjahres sollen die Hälfte der QRadar-Kunden auf die XSIAM-Plattform übergehen. Insgesamt betreut Palo Alto nun 1.100 Kunden mit der Plattformgerichteten Lösung. Die jährlich wiederkehrenden Einnahmen aus dieser Kundengruppe stiegen um 6%.
Palo Alto verfolgt das Ziel, bis zum Geschäftsjahr 2030 zwischen 2.500 und 3.500 Bündelverträge abzuschließen und ist auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Das Management geht davon aus, dass der Markt für Cybersicherheit in den kommenden Jahren von weniger Plattformen beherrscht wird, da Einzellösungen in diesen großen Plattformen aufgehen werden.
Für das erste Quartal meldete Palo Alto einen Umsatzanstieg von 14% auf 2,14 Milliarden US-Dollar, knapp über den erwarteten Zahlen zwischen 2,1 und 2,13 Milliarden US-Dollar. Die Serviceeinnahmen stiegen um 16%, angetrieben von einem Anstieg der Abonnementerlöse um 21% und einem Plus bei den Unterstützungsleistungen um 8%. Die Produktumsätze legten um 4% zu. Für das Geschäftsjahr 2025 prognostiziert das Unternehmen ein Umsatzwachstum um etwa 14% auf 9,11 bis 9,17 Milliarden US-Dollar. Zudem wurde der Ausblick für das bereinigte Ergebnis je Aktie auf 6,26 bis 6,39 US-Dollar angehoben, was ein Wachstum von 10% bis 13% bedeutet.