Die jüngste Kursentwicklung der Aktie von Palo Alto Networks könnte bei flüchtiger Betrachtung einen günstigeren Eindruck vermitteln. Dies liegt an einem kürzlich vorgenommenen Aktiensplit im Verhältnis 2:1, durch den der Kurswert von rund 400 US-Dollar auf etwa 200 US-Dollar fiel. Traditionell können Aktiensplits einigen Unternehmen zu neuen Höhenflügen verhelfen, während sie für andere lediglich kosmetische Effekte darstellen. Bei Palo Alto ließ der erhoffte positive Effekt zunächst auf sich warten.
Das Unternehmen ist fest in der Cybersecurity-Branche verwurzelt und bekannt als Pionier im Bereich der Firewalls, die Kunden vor externen Bedrohungen schützen. Während der Fokus weiterhin auf dieser Sparte liegt, ist Palo Alto besonders stolz auf seine NGS-Produkte (Next-Gen Security). Ein Highlight darin ist die Endpoint-Protection-Software Cortex, die mit Künstlicher Intelligenz Bedrohungen an Endgeräten wie Laptops erkennt. Dies bringt Palo Alto in direkte Konkurrenz zu CrowdStrike, einem weiteren Schwergewicht in der Cybersecurity-Branche, das laut Gartner in der Umsetzung und Vision führend bleibt.
Ein bedeutsamer Trend, den das Management als Rückenwind sieht, ist die sogenannte „Platformization“. Hierbei bündeln Unternehmen ihre Cybersecurity-Aktivitäten bei einem einzigen Anbieter statt viele verschiedene zu verwenden – eine Strategie, die auch CrowdStrike verfolgt.
Darüber hinaus bietet Palo Alto auch eine Cloud-Sicherheitslösung namens Prisma, die im harten Wettbewerb mit den Produkten großer Cloud-Anbieter sowie CrowdStrike steht. Trotz dieser Konkurrenz zeigt Palo Alto mit qualitativ hochwertigen Produkten Präsenz im Markt. Die Frage bleibt jedoch: Reicht das aus, um ein starkes Geschäftswachstum zu sichern?
Palo Alto verweist auf das starke Wachstum im Bereich NGS mit einem jährlichen wiederkehrenden Umsatz von 4,5 Milliarden US-Dollar, was einem Zuwachs von 40 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich dazu liegt CrowdStrike bei 4,02 Milliarden US-Dollar mit einem Wachstum von 27 %. Allerdings bremst das traditionelle Geschäft von Palo Alto das Gesamtwachstum – der Umsatz stieg um 14 % auf 2,1 Milliarden US-Dollar. Dennoch erzielte das Unternehmen eine solide Gewinnmarge und wandelte 16 % des Umsatzes in Gewinn um.