Das renommierte S&P 500-Index, das die Performance von 500 US-amerikanischen Unternehmen abbildet und etwa 80 % des gesamten US-Aktienmarktes abdeckt, erhält in Kürze prominente Verstärkung. Im Zuge der quartalsweisen Rebalancierung des Indexes wird Palantir Technologies ab dem 23. September als neues Mitglied aufgenommen. Neben Palantir werden auch Dell Technologies und Erie Indemnity in den Index einziehen und damit Etsy, American Airlines und Bio-Rad Laboratories ersetzen.
In den vergangenen zwölf Monaten konnte die Aktie von Palantir beeindruckende 124 % zulegen, was vor allem auf das große Interesse an künstlicher Intelligenz zurückzuführen ist. Historische Daten deuten darauf hin, dass die Kursentwicklung nach der Aufnahme in den S&P 500 weiter positiv verlaufen könnte. Seit 2014 wurden 178 Unternehmen in den S&P 500 aufgenommen, von denen 161 Aktien im darauffolgenden Jahr zweistellige Renditen zwischen 10 % und 13 % erzielten.
Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass jedes Unternehmen einzigartig ist, und daher ist eine allgemeine Vorhersage der Aktienperformance nach einer Aufnahme in den S&P 500 schwierig. Die Zugehörigkeit zum Index hat keine direkte Auswirkung auf fundamentale Finanzkennzahlen wie Umsatz und Gewinn. Eine Studie der Federal Reserve Bank of New York aus dem Jahr 2011 bestätigte, dass die Indexaufnahme keinen dauerhaften Einfluss auf den Unternehmenswert hat.
Palantir positioniert sich als führend im Bereich der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens. Die Plattformen Foundry und Gotham ermöglichen es Unternehmen, Daten zu sammeln, maschinelle Lernmodelle zu entwickeln und diese digitalen Assets in Ontologien zu integrieren. Die kürzlich eingeführte Artificial Intelligence Platform (AIP) erweitert die Fähigkeiten von Foundry und Gotham um große Sprachmodelle und generative KI. Ein erfolgreicher Meilenstein war die Anerkennung durch Forrester Research im August, die Palantir als führend im Bereich der KI-Plattformen einstufte.
Die jüngsten Quartalszahlen überraschten positiv: Der Umsatz stieg um 27 % auf 678 Millionen US-Dollar, während die Non-GAAP-Gewinne um 80 % auf 0,09 US-Dollar pro Aktie anstiegen. Auch die Prognose für das dritte Quartal übertraf die Erwartungen der Analysten. CEO Alex Karp betonte in seinem Aktionärsbrief die ungebrochene Nachfrage nach der Software und den KI-Fähigkeiten von Palantir.
Trotz der positiven Entwicklungen sind sich viele Analysten einig, dass die aktuelle Bewertung der Palantir-Aktie, die beim 106-fachen des angepassten Gewinns liegt, sehr teuer ist. Die durchschnittliche 12-Monats-Zielprognose von 28 US-Dollar pro Aktie deutet einen möglichen Rückgang von 18 % gegenüber dem aktuellen Kurs von 34 US-Dollar an.
Ein sorgfältiger Blick auf alle Faktoren, einschließlich der Bewertung und der zukünftigen Wachstumsaussichten, ist daher ratsam. Analysten empfehlen, Investitionen erst bei einer angemesseneren Bewertung in Betracht zu ziehen.