Palantir Technologies erlebte seit dem 4. November einen beeindruckenden Kursanstieg von über 40 Prozent. Dieser beachtliche Sprung geht mit der jüngsten Wiederwahl von Donald Trump zum US-amerikanischen Präsidenten einher. Doch ist dieser Aufwind an der Börse tatsächlich gerechtfertigt? Ein genauer Blick auf die kommenden vier Jahre könnte Aufschluss über die zukünftige Entwicklung des Datenanalyseunternehmens und seiner Anleger geben.
Palantir Technologies ist bekannt für seine führenden Positionen im Bereich der Analyse von Daten im militärischen und strafverfolgungsrechtlichen Kontext. Das Unternehmen bietet seinen Kunden – darunter Regierungen und verschiedene Partner – Analyselösungen, die große Datenmengen durchleuchten, um Muster und umsetzbare Erkenntnisse zu gewinnen. Der Geschäftsansatz von Palantir basiert auf einem Software-as-a-Service (SaaS) Modell, bei dem Kunden gegen eine wiederkehrende Gebühr kontinuierlichen Zugang zu den Plattformen erhalten.
Ursprünglich entstand das Unternehmen in den 2000er Jahren, als die USA ihren „War on Terror“ führten. Damals unterstützte Palantir hochsensible Regierungsmissionen, wie etwa die Suche nach Osama bin Laden. Auch später setzte das Unternehmen seine Expertise im Bereich der Strafverfolgung ein, als es die US-Immigration and Customs Enforcement (ICE) bei der Profilerstellung und Deportation unterstützte. Dabei könnte die Einbindung von großen Sprachmodellen die Software weiter verstärken, indem sie Echtzeiteinblicke für Einsatzkräfte im Feld ermöglicht.
Die Wahl Trumps, der auch 2024 mit seinem Fokus auf Einwanderungspolitik punktete, könnte Palantir tatsächlich neue Möglichkeiten eröffnen. Mit den Republikanern in beiden Kammern des Kongresses könnte das Unternehmen bei der Umsetzung von Trumps Agenda, wie der Massendeportation, eine Rolle spielen.
Obwohl Palantir in der Vergangenheit starke Verbindungen zur Regierung pflegte und auch gegen öffentlichen Druck resistent war, sollten Anleger vorsichtig bleiben. Oft kann der Enthusiasmus über Neuigkeiten den tatsächlichen fundamentalen Einfluss übersteigen. Ein Beispiel: Der Umsatz von Palantir mit ICE belief sich zwischen 2013 und 2022 lediglich auf 127 Millionen Dollar. Diese Summe verblasst, verglichen mit anderen Aufträgen, wie dem 480 Millionen Dollar Vertrag mit der US-Armee zur Entwicklung des Maven Smart Systems im Mai – eine KI-Plattform zur Identifikation und Zielerfassung feindlicher Militärsysteme.