Der Daten- und KI-Lösungsanbieter Palantir Technologies steht kurz davor, seine Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt zu geben und versucht, den beeindruckenden Wachstumspfad dieses Jahres beizubehalten. Trotz des starken Schwungs im KI-Sektor bestehen jedoch Zweifel an Palantirs Fähigkeit, diesen Auftrieb nachhaltig fortzusetzen. Eine erhebliche Abhängigkeit von positiven Jahresprognosen, die die weiterhin robuste Nachfrage nach seiner Software unter Beweis stellen, könnte riskant werden, falls zukünftige Updates nicht die Erwartungen erfüllen. Vor diesem Hintergrund erscheint eine neutrale Haltung zu Palantir vor dem Q3-Bericht als ratsam.
Palantirs KI-Wachstumsgeschichte steckt noch in den Kinderschuhen, und möglicherweise rechtfertigen die Unternehmensdaten in den kommenden Jahren den derzeitigen Aktienpreis. Investoren, die vor dem Q3-Bericht in Palantir investiert haben, könnten jedoch übermäßig optimistische Bewertungen gezahlt haben.
Die Gründe für Skepsis hinsichtlich Palantirs Fähigkeit, die beeindruckende Marktentwicklung des vergangenen Jahres nachhaltig fortzusetzen, sind offensichtlich. In den letzten beiden Quartalen berichtete das Unternehmen über ein Umsatzwachstum von 20,8 % im ersten und 27,1 % im zweiten Quartal, wobei die Bruttogewinne um 24 % beziehungsweise 28 % zulegten. Dadurch erreichte Palantir eine Bruttogewinnmarge von 81 %, die über der von Nvidia liegenden Marge von 75 % liegt. Der Erfolg ist maßgeblich auf die Expansion im kommerziellen Sektor zurückzuführen, insbesondere durch die KI-getriebene Foundry- und AIP-Plattform, die im Jahresvergleich um 55 % im zweiten Quartal zulegten, verglichen mit einem Anstieg von 24 % bei Regierungsverträgen.
In den vergangenen Quartalen hob Palantir kontinuierlich seine Jahresprognosen an, getrieben durch starkes Umsatzwachstum im kommerziellen Bereich. Die geschätzte jährliche Wachstumsrate stieg von 45 % im ersten auf 47 % im zweiten Quartal. Das Unternehmen korrigierte zudem seine Gesamtumsatzprognosen für das kommende Jahr nach oben und passte die Prognosen für das Betriebsergebnis entsprechend an.
Die beeindruckenden Leistungen von Palantir im ersten Halbjahr stehen außer Frage. Doch zukünftig dürfte es nicht ausreichen, nur Spitzenprognosen zu erzielen, um das bullische Momentum fortzusetzen. Angesichts der hohen Erwartungen für Q3 steht Palantir unter zusätzlichem Druck. Eine Aufwärtskorrektur der Jahresprognosen erscheint unerlässlich, um den Aktienkurs weiter zu beflügeln.