Der Technologieriese Palantir Technologies erlebt ein Aktienkurshoch, das eines der spektakulärsten des Jahres darstellt. Die Aktien des auf Datenanalytik spezialisierten Unternehmens verzeichneten bisher einen beeindruckenden Anstieg von 257% seit Jahresbeginn. Hinter dieser bemerkenswerten Performance steckt vor allem eine Expansion der Bewertungskennzahlen. Die Experten der Investmentbank Jefferies heben hervor, dass der gegenwärtige Handelsfaktor von Palantir auf 43 Mal des Umsatzes für das Kalenderjahr 2025 festgelegt ist – mehr als doppelt so hoch wie bei anderen führenden Software-Unternehmen.
Ein bedeutsamer Wechsel im Aktionärsmix könnte ebenfalls zur aktuellen Dynamik beigetragen haben. Nach der Aufnahme von Palantir in den S&P 500 sank der Anteil der Aktien im Besitz von Privatanlegern um sieben Prozentpunkte auf 42%, während institutionelle Investoren ihren Anteil erhöhten. Indexfonds und aktive Investoren steigerten ihre Anteile um vier bzw. drei Prozentpunkte, was zu einem Gesamtanteil von 25% bzw. 27% führte.
Jefferies-Analysten vergleichen Palantirs Entwicklung mit der Zeit der Covid-Blase, als die Bewertungen zahlreicher wachstumsstarker Aktien steil anstiegen. Obwohl die makroökonomischen Bedingungen heute weitaus gefestigter sind, bleibt Palantir mit seiner Vervierfachung der Kennzahlen in diesem Jahr eine Ausnahmeerscheinung.
Dennoch mehren sich Anzeichen für eine intensivere Insider-Verkaufsaktivität. CEO Alex Karp hat jüngst fast 40 Millionen Aktien für rund 1,9 Milliarden US-Dollar veräußert. Laut seinem aktuellen Handelsplan könnten bis Mai 2025 nochmals neun Millionen Anteile verkauft werden.
Jefferies gibt zu bedenken, dass die aktuellen Bewertungsniveaus nicht nachhaltig sind. Die Analysten stufen die Aktie mit einer 'Underperform'-Bewertung ein und setzen ein Preisziel von 28 US-Dollar, was auf ein Rückgangspotential von nahezu 60% hindeutet.
Die strukturellen Veränderungen bei den Aktionären werden auf die Aufnahme von Palantir in den S&P 500 zurückgeführt. Die Absicht, von der NYSE zur Nasdaq zu wechseln und in den Nasdaq 100 aufgenommen zu werden, wird von Jefferies als ein weiterer Schritt gesehen, um institutionelle Investoren anzuziehen. Wesentliche Verschiebungen in der Aktionärsstruktur wie bei der S&P-Aufnahme werden jedoch nicht erwartet.