Palantir Technologies hat in diesem Jahr eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt. Mit einem beeindruckenden Anstieg von 150 Prozent hat das Unternehmen seinen Marktwert um etwa 60 Milliarden Dollar erhöht. Diese Dynamik ist maßgeblich der Aufnahme in den S&P 500 Index im September und den Erfolgen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu verdanken. Doch Experten an der Wall Street betrachten die Zukunft des Unternehmens mit Vorsicht.
Trotz des Jubels über den spektakulären Kursanstieg wird eine Korrektur erwartet. Die Kursziele der Analysten deuten auf einen Rückgang von über 30 Prozent innerhalb der nächsten zwölf Monate hin. Die fundamentale Bewertung der Aktie steht dabei im Mittelpunkt der Bedenken. Der aktuelle Multiplikator von über 100 auf die zukünftigen Gewinne ist im Vergleich zum Branchenstandard äußerst hoch. Zum Vergleich: Nvidia wird mit dem 37-fachen und Oracle mit dem 26-fachen der zukünftigen Gewinne bewertet.
Die Stimmen der Analysten sind eindeutig: Palantir könne es sich nicht leisten, bei der bevorstehenden Bekanntgabe der Quartalsergebnisse Fehler zu machen. Während Palantir inzwischen als drittbester Performer im S&P 500 gilt und sogar Vistra folgen kann, sind die Einschätzungen gemischt. Von 21 beobachteten Unternehmen empfehlen nur vier den Kauf der Aktie, während zehn zu Halten raten und sieben die Aktie als Verkauf einstufen. Alex Karp, Mitgründer und CEO von Palantir, zeigt sich indes unbeeindruckt. Er glaubt, die Analysten verstehen das Unternehmen einfach nicht.
Während die Erfolgsbilanz bezüglich neuer Kunden wie CBS Broadcasting, General Mills und Aramark beeindruckt, bleibt die Frage, wie nachhaltig dieser Erfolg sein wird. Anleger wie Joe Tigay von Equity Armor Investments prophezeien aufgrund der hohen Bewertung eine volatile Zukunft. Im November wird sich zeigen, wie Palantir abschneidet, wenn die Zahlen des dritten Quartals veröffentlicht werden. Erwartet werden 26 Prozent Umsatzsteigerung und ein Wachstum des Gewinns um 28 Prozent.
Die kontinuierlichen Regierungsaufträge bieten Palantir ein solides Fundament, trotz der möglichen Kursschwankungen. Der Fokus sollte auf der Erweiterung der Kundenbasis liegen, wie Jim Worden von Wealth Consulting Group betont. Das Unternehmen setzt auf Workshops, um potenzielle und bestehende Kunden von seiner Technologie zu überzeugen. Hilary Frisch von ClearBridge Investments sieht hierin den Schlüssel zur Gewinnung neuer Kunden. Letztlich könnten die jüngsten Kursgewinne eher das Resultat von Privatanlegerinteresse als von institutionellen Käufen sein. Die Aufnahme in den S&P 500 könnte zusätzlich Schwankungen verursacht haben.